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Papierfabrik Scheufelen stellt Insolvenzantrag

Freitag 18. Juli 2008 - Die Papierfabrik Scheufelen, Lenningen, hat am 17. Juli 2008 beim Amtsgericht Esslingen Insolvenz beantragt. Zum vorla?ufigen Insolvenzverwalter wurde der renommierte und sanierungserfahrene Dr. Jobst Wellensiek aus Heidelberg ernannt.

Die Fortfu?hrungsaussichten des Familienunternehmens werden positiv bewertet. Gut gefu?llte Auftragsbu?cher und eine hohe Produktivita?t weisen auf gute Zukunftsperspektiven hin. Der Produktionsbetrieb wird umgehend wieder aufgenommen werden.
Trotz umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen und neuer strategischer Ausrichtung des Produkt- und Leistungsprogramm ist es bislang nicht mo?glich gewesen die seit Jahren dramatisch steigenden Energie- und Rohstoffpreise aufzufangen. Gleichzeitig fallen seit 2001 die Preise fu?r Bilderdruckpapiere stetig. Aus diesem Grund hat die Gescha?ftsleitung Insolvenzantrag und den Antrag auf Eigenverwaltung gestellt. Gleichzeitig wird sie mit Herrn Rechtsanwalt Dr. Axel Kulas aus der Kanzlei Brinkmann & Partner um einen Insolvenzspezialisten versta?rkt. Gemeinsam mit dem sanierungserprobten vorla?ufigen Insolvenzverwalter Dr. Wellensiek soll hierdurch das oberste Ziel aller Beteiligten, mo?glichst viele der derzeit 620 eigenen Arbeitspla?tze sowie weiterer diverser Zulieferer im Lenninger Tal zu erhalten, erreicht werden. Hierzu wird eng mit dem Betriebsrat und den Gewerkschaften zusammen gearbeitet.
„Ich habe eine intakte Struktur und eine motivierte Belegschaft vorgefunden. Der Gescha?ftsbetrieb geht im vollen Umfang und mit der gewohnten Qualita?t weiter“, so Wellensiek. Optimistisch stimmen auch die durchweg positiven Reaktionen der Kunden. Der Auftragseingang ist stabil und wird mit der gewohnten Termintreue abgearbeitet. Nicht zuletzt aufgrund der innovativen Produktpalette werden bereits seit einiger Zeit aussichtsreiche Verhandlungen mit verschiedenen internationalen Investoren gefu?hrt, die den Standort Lenningen erhalten wollen. Es ist beabsichtigt, einen Insolvenzplan vorzulegen, um die Phase der Insolvenz mo?glichst kurz zu halten.
Die Papierfabrik Scheufelen produziert im baden-wu?rttembergischen Lenningen ja?hrlich 290.000 Tonnen gestrichenes Papier. Das Unternehmen bescha?ftigt derzeit 620 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2007 einen Umsatz von € 228 Millionen. Scheufelen Papiere werden vor allem bei hochwertigen Katalogen, Imagebroschu?ren und Gescha?ftsberichten eingesetzt. Ein schwer entflammbares Papier wurde im Lenninger Tal fu?r die Nasa und den ersten bemannten Raumflug entwickelt und die vatikanische Bibliothek setzt auf besonders haltbare Papiere aus dem Hause Scheufelen. Das Unternehmen gilt als der Innovationstra?ger in der Industrie und hat mit dem absolut weißen Papier „heaven 42“ im vergangenen Jahr eine Weltneuheit in seinem Marktsegment eingefu?hrt. Der Ursprung des Unternehmens geht in das Jahr 1855 zuru?ck als Carl Scheufelen die Papiermu?hle in Lenningen erworben hat. 1892 war Scheufelen der erste Produzent von gestrichenen Papieren in Europa und hat den Begriff „Kunstdruckpapier“ erfunden.

www.scheufelen.com
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