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Kyoto-Preis 2008: Die Preisträger stehen fest
Montag 04. August 2008 - Der Kyoto-Preis, neben dem Nobelpreis eine der weltweit höchsten Auszeichnungen für das Lebenswerk herausragender Persönlichkeiten in Kultur und Wissenschaft, geht in diesem Jahr an den Philosophen Dr. Charles Taylor, den Computerwissenschaftler Dr. Richard Karp und den Molekularbiologen Dr. Anthony Pawson. Die mit jeweils rund 300.000 Euro dotierte Ehrung wird alljährlich durch die 1984 von Dr. Kazuo Inamori gegründete Inamori-Stiftung vergeben.
Der mit rund 300.000 Euro pro Kategorie dotierte Kyoto-Preis gehört zu den international anerkanntesten privaten Auszeichnungen der Welt. Mit dem diesjährigen Kyoto-Preis werden bereits zum 24. Mal Persönlichkeiten geehrt, die sich um die Weiterentwicklung der Wissenschaften und Künste besonders verdient gemacht haben. Bisher nahmen die Choreographin Pina Bausch, der Philosoph Jürgen Habermas, der Modeschöpfer Issey Miyake, der Musiker und Dirigent Nikolaus Harnoncourt, die Künstler Maurice Béjart und Roy Lichtenstein sowie die Primatenforscherin Jane Goodall den Preis entgegen.
Vergeben wird der Kyoto-Preis durch die von KYOCERAS Firmengründer Dr. Kazuo Inamori ins Leben gerufene Inamori-Stiftung in den Bereichen Hochtechnologie, Grundlagenforschung sowie Kunst und Philosophie. Die Verleihung findet im Rahmen einer feierlichen Zeremonie und im Beisein der japanischen Kaiserfamilie am 10. November in Kyoto statt.
Die diesjährigen Gewinner
Der kanadische Philosoph Dr. Charles Margrave Taylor erhält den Preis in der Kategorie Kunst und Philosophie für sein Konstrukt einer Gesellschaftsphilosophie mit dem Ziel der Koexistenz unterschiedlicher Kulturen. Als Verfechter einer Gesellschaftstheorie, in der nicht das isolierte Individuum, sondern das «situierte Selbst» im Vordergrund steht, hat er einen möglichen Kurs für unsere Zukunft vorgegeben, in der verschiedenste, vielfältige Kulturen friedlich und in gegenseitiger Anerkennung koexistieren können.
Preisträger in der Kategorie Hochtechnologie ist der amerikanische Computerwissenschaftler Dr. Richard Manning Karp, der für seine Beiträge zur Komplexitätstheorie, einem Teilgebiet der theoretischen Informatik, ausgezeichnet wird. Durch seine Theorie der NP-Vollständigkeit hat er einen wichtigen Grundstein für die Analyse und den Aufbau von Algorithmen gelegt.
In der Kategorie Grundlagenforschung zeichnet die Inamori-Stiftung den anglokanadischen Molekularbiologen Dr. Anthony Pawson aus. Mit seiner Forschung auf dem Gebiet der Molekularbiologie wies Pawson die Existenz und den Einfluss von sogenannten Adapter-Molekülen nach, die bei der Signalübertragung in lebenden Zellen eine entscheidende Rolle spielen. Sie wirken unter anderem am zellulären Wachstum mit. Die Entdeckung von Pawson hat die Vorstellungen über die Signalübertragung so grundlegend geändert, dass dadurch neue Wege für die Entwicklung von Medikamenten eröffnet wurden.