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Verbrauchsmaterialien

Der Markt für Kolophonium ist unbeständig – mit weiterer Preisanstieg bei Druckfarben

Dienstag 12. Oktober 2010 - Im letzten Jahr war Kolophonium einem ständig steigenden Preisdruck ausgesetzt. Kolophonium ist ein wesentlicher Grundstoff für Phenolharze, die zur Herstellung von Druckfarben verwendet werden.

Trotz dieser Entwicklung stellte die generelle Rohstoffverfügbarkeit kein großes Problem dar, obwohl es witterungsbedingt in China zu einigen Ernteausfällen kam. Gestiegene Nachfrage und ein verändertes Marktumfeld sind als Hauptauslöser dafür zu sehen, dass die Preise auf den höchsten Stand seit über 20 Jahre getrieben wurden.

„Die Rahmenbedingungen wurden für uns äußerst schwierig“, meint dazu Jan Paul van der Velde, Senior Vice President Procurement bei Flint Group, zu den Herausforderungen, mit denen die Branche bei der Beschaffung und Preisgestaltung von Kolophonium konfrontiert ist. „Der Markt ist sehr unbeständig, allerdings scheint er sich derzeit zu stabilisieren, wenn auch im Vergleich zum letzten Jahrzehnt, auch auf hohem Niveau“, so Jan Jan Paul van der Velde weiter.

„Aktuell liegt der Preis bei 2.500 USD* (1.920 EUR)/t. Betrachtet man die Preisentwicklung der letzten 30 Jahre, stellt dies zwar nicht den absoluten Höchstwert dar, jedoch lagen die Marktpreise im letzten Jahrzehnt mehr oder weniger stabil bei ca. 800 USD* (615 EUR)/t und Region, mit einem kurzzeitigen Höchststand im Jahre 2004. Es scheint so, als würden sich die Preise auf dem aktuell hohen Niveau einpendeln und damit ein neues Marktniveau erreichen. Für den Einkäufer stellt sich die Lage schwierig dar; wir müssen einerseits auf Termin kaufen und andererseits genügend Ware vorhalten, um unsere Kunden beliefern zu können.“

„Die im Jahre 2009 einsetzenden Preissteigerungen verliefen zunächst langsam, haben sich jedoch seitdem deutlich beschleunigt“, meint dazu Wang Peow Tan, Vice President Procurement und Asian Sourcing bei Flint Group. „Obwohl wir in China eine Niederlassung haben und dadurch den Markt unmittelbar beobachten können, war die Preisexplosion nicht vorhersehbar, da es für Preiserhöhungen keine rationellen Gründe gab. Es war vielmehr die Dynamik des Marktes, die zu dieser Entwicklung geführt hat. Starke Nachfrage, geringe Vorräte und die gute Organisation von Händlern und Produzenten sind in diesem Zusammenhang zu nennen. Leider gibt es bis dato kein Anzeichen dafür, dass sich die Lage entspannt! Obwohl Verwender außerhalb der Druckfarbenindustrie, wie beispielsweise Klebstoffhersteller, die bei der Wahl der eingesetzten Rohstoffe mehr Spielraum haben, zunehmend auf den Einsatz von Kolophonium-basierten Produkten verzichten, ist das Preisniveau unverändert hoch. Die einzige Erklärung hierfür ist, dass sich der Markt auf ein neues Niveau und entsprechend hohe Erträge eingestellt hat. Wir müssen also davon ausgehen, dass es in naher Zukunft keine Rückkehr zum früheren Preisniveau geben wird. Dies insbesondere aufgrund der Tatsache, dass die „Schallgrenze“ von 10.000 RMB (ca. 1.400 EUR) zwar getestet aber noch nicht durchbrochen wurde. Dabei dauerte es nur wenige Tage, bis der Markt wieder anzog. und dann standen, selbst wenn man kaufen wollte, kaum Mengen zur Verfügung.“




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