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Heidelberg setzt Aufwärtstrend fort

Heidelberg konnte Auftragseingang und Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut steigern.

Donnerstag 10. Februar 2011 - Im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2010/2011 (1. Oktober bis 31. Dezember 2010) hat die Heidelberger Druckmaschinen AG den Aufwärtstrend im operativen Geschäft weiter fortgesetzt.

Wie erwartet konnten sowohl Auftragseingang als auch Umsatz gegenüber dem Vorjahr erneut gesteigert werden. Zusammen mit den erzielten Effizienzsteigerungen aus der Neuorganisation wurde daher erstmals im Geschäftsjahr ein positives Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen erwirtschaftet.

Der Auftragseingang lag im dritten Quartal mit 684 Mio. Euro um 12 Prozent über dem Vorjahreswert (609 Mio. Euro). Davon entfielen 44 Mio. Euro auf Währungseffekte. Gegenüber dem Vorquartal (650 Mio. Euro) stellt dies einen Anstieg um 5 Prozent dar. Insgesamt verbesserte sich das Auftragsniveau in den ersten neun Monaten um 25 Prozent (währungsbereinigt: 18 Prozent) auf 2.120 Mio. Euro (Vorjahr: 1.693 Mio. Euro).

Der Umsatz verbesserte sich im dritten Quartal weiter und erreichte mit 687 Mio. Euro den höchsten Wert des laufenden Geschäftsjahres. Darin enthalten sind 43 Mio. Euro durch Währungseffekte. Damit lagen die Umsatzerlöse im Berichtsquartal um 19 Prozent über dem Vorjahr (578 Mio. Euro) und um 9 Prozent über dem Vorquartal. Nach neun Monaten betrug der Umsatz insgesamt 1.883 Mio. Euro, was eine Verbesserung um 18 Prozent (währungsbereinigt: 11 Prozent) gegenüber dem Vorjahreswert (1.591 Mio. Euro) darstellt. Der Auftragsbestand des Heidelberg Konzerns legte im dritten Quartal auf 770 Mio. Euro (Vorjahr: 626 Mio. Euro) zu.

„Dank des stabilen Wachstums der Weltwirtschaft sind wir im dritten Quartal beim Auftragseingang in allen Regionen und in allen Sparten gewachsen. Dennoch zeigen sich nach wie vor die regionalen Unterschiede der konjunkturellen Erholung: Während in Asien, Europa und Lateinamerika anhaltend steigende Auftragseingänge zu verzeichnen sind, setzt die Erholung im wichtigen Markt der USA erst langsam ein“, sagte Bernhard Schreier, Vorstandsvorsitzender des Heidelberg Konzerns. „Die positiven Entwicklungen der vergangenen neun Monate zeigen, daß wir auf dem richtigen Weg sind, unser Ziel zu erreichen – ein ausgeglichenes Betriebsergebniss im laufenden Geschäftsjahr.“

Heidelberg erwirtschaftete im dritten Quartal mit 15 Mio. Euro planmäßig ein positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit ohne Sondereinflüsse (Vorjahr: minus 13 Mio. Euro). Das Unternehmen profitierte hier sowohl von den gestiegenen Umsatzerlösen mit einem günstigeren Umsatzmix als auch von vorteilhafteren Marktbedingungen sowie den erzielten Kosteneinsparungen im Rahmen der Neuorganisation. In den ersten neun Monaten konnte das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr (minus 141 Mio. Euro) insgesamt um 115 Mio. Euro verbessert werden und lag am Quartalsstichtag bei nur noch minus 26 Mio. Euro. Durch die teilweise Auflösung der im Vorjahr bilanzierten Rückstellungen für die Effizienzsteigerung belaufen sich die Sondereinflüsse nach neun Monaten auf positive 26 Mio. Euro und führten zu einem ausgeglichenen Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit inkl. Sondereinflüsse.

Das Finanzergebnis betrug im dritten Quartal minus 16 Mio. Euro (Vorjahr: minus 31 Mio. Euro). Bedingt durch die Zinsersparnis aus der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten sowie durch den einmaligen Ertrag aus dem Verkauf einer Gesellschaft konnten die Belastungen deutlich gesenkt werden. Insgesamt lag das Finanzergebnis nach neun Monaten mit minus 103 Mio. Euro aufgrund hoher Finanzierungskosten und Einmalaufwendungen aus der Rückführung von Finanzverbindlichkeiten jedoch wie erwartet unter dem Vorjahreswert von minus 79 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Steuern verbesserte sich auf minus 103 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr (minus 201 Mio. Euro). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag profitieren von einem Steuerertrag aus einer nachträglichen Erhöhung des letztjährig verkauften Körperschaftsteuerguthabens. Nach drei Quartalen beläuft sich der Fehlbetrag des laufenden Geschäftsjahres auf minus 78 Mio. Euro. Im Berichtsquartal wurde hier ein Überschuß von 10 Mio. Euro erwirtschaftet.

Der Free Cashflow fiel im dritten Quartal mit 22 Mio. Euro erneut positiv aus (Vorjahr: 3 Mio. Euro). Im Neunmonatsvergleich verbesserte sich der Free Cashflow auf insgesamt 91 Mio. Euro nach einem Minus von 15 Mio. Euro im Vorjahr. Dies ist vor allem auf die reduzierte Mittelbindung im Bereich des Net Working Capital sowie den verringerten Jahresfehlbetrag zurückzuführen.

„Aufgrund der wie erwartet weiter gestiegenen Umsatzerlöse und der erzielten Effizienzsteigerungen haben wir erstmals im laufenden Geschäftsjahr ein positives Betriebsergebnis vor Sondereinflüssen erwirtschaftet“, sagte Dirk Kaliebe, Finanzvorstand des Heidelberg Konzerns. „Dank der erfolgreichen Kapitalerhöhung im September vergangenen Jahres und der vorzeitigen Rückzahlung des Darlehens aus dem Sonderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) Ende Dezember konnten wir unsere Finanzierungsstruktur weiter verbessern, die Nettoverschuldung deutlich reduzieren und unsere Eigenkapitalquote weiter steigern. Damit haben wir insgesamt gute Voraussetzungen für die zukünftige Refinanzierung geschaffen.“

Heidelberg hat den Nettoemissionserlös aus der Kapitalerhöhung im zweiten Quartal vollständig zur Rückführung von Finanzverbindlichkeiten genutzt und die bestehenden Kreditvereinbarungen um rund 400 Mio. Euro vermindert. Damit wurde die zukünftige Zinslast des Unternehmens deutlich reduziert. Im Berichtsquartal hat Heidelberg die verbliebenen rund 100 Mio. Euro des Darlehens aus dem Sonderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) durch Umschichtung innerhalb der Finanzstruktur vorzeitig vollständig getilgt. Mit einem reduzierten Gesamtfinanzierungsrahmen von knapp 900 Mio. Euro verbessert sich dadurch die Ausgangslage des Heidelberg Konzerns für zukünftige Refinanzierungen deutlich. Zum Quartalsstichtag lagen die Finanzverbindlichkeiten bei 369 Mio. Euro. Die Nettofinanzverschuldung sank im dritten Quartal auf 220 Mio. Euro. Die Eigenkapitalquote erhöhte sich von etwa 30 Prozent im Vorquartal auf rund 33 Prozent.

Zum 31. Dezember 2010 waren weltweit 15.981 Mitarbeiter bei Heidelberg beschäftigt. Die Mitarbeiterzahl ging in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres insgesamt um 515 Personen zurück.

In der Sparte Heidelberg Equipment konnte der Auftragseingang im dritten Quartal mit 402 Mio. Euro sowohl gegenüber dem Vorjahr als auch dem Vorquartal gesteigert werden. Die Umsätze legten im dritten Quartal mit 417 Mio. Euro erneut zu. Das hohe Wachstum ist vor allem auf die gesteigerten Umsätze von Bogenoffsetmaschinen im mittleren und großen Format zurückzuführen. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen verbesserte sich in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres deutlich um rund ein Drittel auf minus 95 Mio. Euro (Vorjahr: minus 147 Mio. Euro). In der weniger konjunkturabhängigen Sparte Heidelberg Services blieben die Auftragseingänge im Berichtsquartal mit 278 Mio. Euro auf dem guten Niveau der Vorquartale. Auch die Umsatzerlöse stabilisierten sich im dritten Quartal mit 267 Mio. Euro auf einem hohen Niveau. Die Sparte verzeichnete nach neun Monaten ein moderates Wachstum gegenüber dem Vorjahr über alle Dienstleistungen und Produkte hinweg. Im Bereich der Verbrauchsmaterialien wurde ein besonders hoher Zuwachs verzeichnet. Das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Sondereinflüssen verbesserte sich nach neun Monaten mit 58 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr deutlich (Vorjahr: ausgeglichenes Ergebnis). In der Sparte Heidelberg Financial Services konnte im Berichtsquartal erneut ein positives Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit erzielt werden. Nach drei Quartalen lag das Ergebnis insgesamt bei 11 Mio. Euro (Vorjahr: 6 Mio. Euro).

Im dritten Quartal konnten die Auftragseingänge in allen Regionen gegenüber dem Vorjahr gesteigert werden. Auch in der Region North America legte der Auftragseingang im dritten Quartal gegenüber dem Vorjahr und Vorquartal zu. Bei den Umsatzerlösen zeigt sich dagegen ein unterschiedliches Bild: Während in Europe, Middle East & Africa, Eastern Europe, Latin America und Asia/Pacfic nach drei Quartalen im Jahresvergleich deutliche Zuwächse verzeichnet werden konnten, lagen die währungsbereinigten Umsätze in North America weiterhin unter dem Vorjahresniveau.

Für das laufende Geschäftsjahr 2010/11 geht Heidelberg währungsbereinigt weiterhin von einem moderaten Umsatzwachstum aus. Von den steigenden Deckungsbeiträgen und von den bisher erreichten Einsparungen wird das Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit profitieren: Im laufenden Geschäftsjahr strebt das Unternehmen bei stabiler Konjunkturentwicklung ein ausgeglichenes operatives Ergebnis an. In der Geschäftsjahresplanung ist bei der Betrachtung der Konjunkturentwicklung auch ein entsprechender Produktmix in den jeweiligen Märkten berücksichtigt. Unverändert arbeitet Heidelberg daran, die Mittelbindung zu begrenzen; die massiv gestiegenen Finanzierungskosten sowie die Einmalaufwendungen im Rahmen der Tilgung der Kreditverbindlichkeiten aus den Mitteln der Kapitalerhöhung werden jedoch das Finanzergebnis stark belasten. Die nach der erfolgreichen Kapitalerhöhung erfolgte Rückführung von Finanzverbindlichkeiten wird in den verbleibenden Monaten des laufenden Geschäftsjahres jedoch entlastend wirken. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen daher unverändert einen deutlichen Jahresfehlbetrag.

www.heidelberg.com
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