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Weiterverarbeitung

Kombination von Print- und Online-Medien eröffnet neue Perspektiven

Wer in dem bei UPC Print gedruckten Stadtplan von Moskau mit dem Handy den UpCode fotografiert, bekommt Informationen über die in den entsprechenden Stadtteilen angesiedelten Geschäfte. Der Herausgeber des Stadtplans bekommt für jeden UpCode-Kontakt eine Provision.

Montag 26. März 2012 - Kombination von neuen Medien und Druckprodukten - effizientere Produktionsprozesse - neue Chancen mit digitalen Lösungen in der Sammelheftung, Softcover- und Hardcover-Produktion: Müller Martini zeigt auf der drupa 2012, wie innovative Geschäftsmodelle die grafische Industrie erfolgreich in die Zukunft führen.

„Video killed the radio star“, sang vor 30 Jahren in ihrem Nummer-1-Hit die britische Popband Buggles. Sie hatte unrecht, denn die bewegten Bilder liessen das Radio nicht verschwinden. „New media kills print“ sagen heute viele Pessimisten. „Sie haben nicht recht“, sagt Sture Udd. Der finnische Medienprofi ist nicht nur Gründer und CEO von UPC Print sowie UpCode Solutions Ltd. in Vaasa, sondern auch Erfinder des von ihm als «Supermedia» bezeichneten, in über 50 Ländern auf dem Markt befindlichen UpCode-Systems.

UpCode verbindet auf noch genialere Art und Weise als ein normaler QR-Code bedrucktes Papier mit einem Mobiltelefon. Sture Udds Paradebeispiel ist ein über 300-seitiger, klebegebundener Stadtplan von Moskau, den er für einen russischen Kunden produziert. Früher erschien dieser in einer Auflage von 30 000 Exemplaren, und man musste ihn kaufen. Weil jedoch immer mehr Autofahrer über ein Navigationsgerät verfügen, sank die Auflage rapid. Also wechselte der Herausgeber das Konzept: Der Stadtplan erscheint nun in einer Auflage von 150 000 Exemplaren, ist gratis – und enthält auf zahlreichen Seiten einen mit der Mobiltelefon-Kamera abfotografierbaren UpCode, mit dem die in den entsprechenden Stadtteilen angesiedelten Geschäfte für ihre Verkaufsaktionen werben. Der Herausgeber des Stadtplans bekommt für jeden UpCode-Kontakt eine Provision und deckt so die Kosten für den Druck. Denn mit UpCode kann – und das ist Sture Udds geniale Innovation – identifiziert werden, über welches Printprodukt der Kundenkontakt zustande kam.

„Viele Auftraggeber von Katalogen und Prospekten rechnen mit den Kosten pro gedrucktes Exemplar“, sagt Sture Udd, der seit Jahren auf Weiterverarbeitungs-Systeme von Müller Martini vertraut. „Doch leider verstehen viele konservative Werber und Drucker nicht, dass die Kosten pro Bestellung viel aussagekräftiger sind. Ich kann mittels einer mathematischen Formel belegen, dass Prospekte, Werbebroschüren oder Flyer mit aufgedrucktem UpCode 15 bis 20 Prozent mehr Verkäufe zur Folge haben. So hat Print Zukunft!“

Wie sich die grafischen Unternehmen auf die Koexistenz mit den elektronischen Medien einstellen, ist entscheidend für ihren Erfolg in der Zukunft. Die Werbung setzte schon immer auf einen Medienmix, und Drucksachen haben in diesem Zusammenhang eine lange Erfolgsgeschichte mit besten Media-Effizienz-Kennzahlen. Mit 35 Prozent Anteil an der Anzeigenwerbung sind Magazine und Zeitungen heute immer noch ein Schwergewicht im Werbemarkt. Doch die Werbeindustrie beobachtet die Nutzung der Medieninhalte genau und bezahlt dafür, dass Konsumenten im richtigen Umfeld auf ihre Produkte aufmerksam gemacht werden.

„Viele unserer Kunden steigen mit Print in weitere Werbemassnahmen ein“, sagt Markus F. Hof, CEO von Direct Mail Company (DMC), dem Schweizer Branchenleader für die Zustellung unadressierter Werbung. So bekommen gemäß einer Studie über 70 Prozent der deutschen Internetkäufer ihre Impulse aus einem Katalog. Die erfolgreiche Strategie von DMC ist deshalb eine Kombination zwischen Papier und Elektronik. Für Markus F. Hof lautet die Devise folgerichtig nicht „Print oder Online?“, sondern „Print und Online!“

Neben Kombinationen zwischen verschiedenen Medien entwickeln sich mit neuen Druckverfahren auch komplett neue Geschäftsmodelle – insbesondere im Digitaldruck, der die grafische Welt stark verändert. Je leistungsfähiger die Digitaldruck-Systeme werden, desto anspruchsvoller wird die Weiterverarbeitung. Die Antwort von Müller Martini auf diese neue Herausforderung sind intelligente Hybrid-Systeme Offset/Digital in der Sammelheftung, Softcover- und Hardcover-Produktion, dank denen Weiterverarbeitungsbetriebe bereit sind für die Marktbedürfnisse von morgen.

Besonders attraktiv sind moderne Hightech-Anlagen wie das digitale Buchproduktionssystem SigmaLine von Müller Martini, auf das auch Courier Corporation in North Chelmsford, Massachusetts, der drittgrößte Buchproduzent der USA, schwört. „Dass wir innerhalb kürzester Zeit drei SigmaLine in Betrieb genommen haben“, so Joseph L. Brennan, Vice President Engineering bei Courier Corporation, „ist ein klares Indiz dafür, wie stark der Digitaldruck an Bedeutung gewinnt. Wir haben nun hochproduktive Anlagen zur digitalen Herstellung von Büchern in kleineren Auflagen.“ Ein wichtiger Grund für den Entscheid zugunsten der SigmaLine war das von Müller Martini entwickelte Daten- und Prozessmanagement-System Connex. Denn indem Connex mit allen beteiligten Maschinen kommuniziert, sorgt es für eine hohe Sicherheit und Transparenz in der Produktion, generiert die Jobdaten aller Systeme und ermöglicht das Disponieren von Aufträgen im Sinne von Sortieren, Gruppieren und Planen. Das ist insbesondere bei immer kleiner werdenden Auflagen wichtig.

Welche positiven wirtschaftlichen Auswirkungen eine intelligente Verknüpfung zwischen Digitaldruck und Weiterverarbeitung hat, demonstriert Webcom in Toronto. Mit dem im vergangenen Jahr lancierten Book Forward Program, bei dem neben drei Digitaldruckmaschinen auch die beiden Klebebinder Acoro A5 und Bolero B9 von Müller Martini eine wichtige Rolle spielen, senkt das kanadische Unternehmen die Kosten markant. „Effizientere Produktionsprozesse ermöglichen unseren Kunden», so Präsident und CEO Mike Collinge, «Einsparungen in der ganzen Lieferkette – in einem Masse, wie es unsere Industrie bisher nicht gesehenen hat.“

Für Bruno Müller, CEO von Müller Martini, zeigen solche Beispiele deutlich auf, dass die grafische Industrie selbstverständlich gewordene Stärken aktiver und systematischer vermarktet: „Auch wenn immer wieder Stimmen laut werden, dass Print vom Aussterben bedroht sei – es gibt viele gute Argumente für den Mehrwert von Druckprodukten im gesamten Medienmix. Ich bin überzeugt, dass Printmedien ein großes Entwicklungspotenzial haben und der grafischen Industrie wie auch den Werbekunden mit innovativen Geschäftsideen viele neue Chancen bieten.“

www.mullermartini.com
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