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Zeitung & Versandraum

Neue Geschäftsmodelle für Digital

Freitag 15. Juni 2012 - Wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle für Zeitungen zu suchen heißt nicht weniger, als das Fundament einer demokratischen Gesellschaft zu stärken. Diese Botschaft ging von der Eröffnungsrede aus, die Larry Kilman, stellvertretender CEO von WAN-IFRA, am Dienstag, 12. Juni 2012 bei der Konferenz Zeitung Digital hielt.

Die Veranstaltung wird alljährlich vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) und vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) für Führungskräfte von Zeitungsunternehmen im Bereich digitale Medien organisiert.

„Trotz all der neuen Konkurrenten auf dem Nachrichtenmarkt bleibt es die zentrale Rolle der Zeitungen, die Bürger mit den Nachrichten und Informationen zu versorgen, die sie für verantwortliche Entscheidungen in einer demokratischen Gesellschaft benötigen“, so Kilman in seiner Rede vor ännahrend 300 Konferenzteilnehmern in Stuttgart.

„Wir nehmen dies mitunter als gegeben hin, doch es ist ein teures Unterfangen und eine große Verantwortung. Unsere neuen Konkurrenten – Aggregatoren und Suchmaschinen, Social Media etc. – tun genau dies nicht. Die Ausübung dieser Rolle hat bei ihnen keine Tradition, sie verfügen nicht über die entsprechenden Reporterteams, und sie haben gezeigt, dass ihnen dieser Aspekt über der Jagd nach immer noch mehr Traffic auch nicht wirklich wichtig ist. Diese Rolle ist schon immer uns zugefallen und fällt uns auch im Bereich der digitalen Nachrichten wieder zu.“

Kilman hob die Arbeit der Zeitungsunternehmen in aller Welt lobend hervor, die den Übergang von reinen Printverlagen zu Multimedia-Nachrichtenunternehmen weitgehend gemeistert haben. Während es Zeitungen jedoch gelungen ist, in vielen Ländern die führenden Anbieter von Online-Nachrichten zu sein, so stehen diesem Erfolg noch keine entsprechenden Einnahmen gegenüber.

„Genau deshalb ist Ihre Arbeit so wichtig, so notwendig“, fuhr Kilman fort. „Sie sind es, die die neuen Geschäftsmodelle erkennen und entwickeln. Sie denken darüber vielleicht nicht jeden Tag nach, aber Sie tun die nötige Arbeit, die sicherstellt, dass Zeitungsunternehmen ihre gesellschaftliche Rolle als Anbieter zuverlässiger Nachrichten und Informationen auch weiterhin ausüben. Diese Arbeit muss ebenso wertgeschätzt werden wie die ausgezeichnete redaktionelle Arbeit, für die Ihre Zeitungen bekannt sind.“

„Mir ist durchaus bewusst, dass die Geschäftsleute in unserer Branche in der Regel nicht so denken“, so Kilman. „Meist sind es die Redaktionsmitarbeiter, die eine Mission erfüllen wollen. Es wird aber keine Mission geben, solange wir nicht aktiv werden und die finanziellen Mittel erwirtschaften, die unsere Redaktionen für ihre Arbeit benötigen. Niemand sonst übernimmt dies für uns.“

www.wan-ifra.org
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