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Aus den Unternehmen

Erfolgreiches Open House: Packaging. Competence. Network. 2014

Ralf Sammeck, Vorstand Produkthaus Bogenoffset, konnte an den beiden Veranstaltungstagen 450 Fachbesucher aus über 40 Ländern bei KBA in Radebeul begrüßen

Samstag 17. Mai 2014 - Unter dem Motto "Packaging. Competence. Network. 2014" fand am 14. und 15. Mai ein gut besuchtes Open House zum Thema Verpackungsevent bei KBA in Radebeul statt. 450 Anwender aus über 40 Ländern waren der Einladung des Markführers bei Bogenoffsetmaschinen für den Verpackungsdruck gefolgt. Sie wurden umfassend über aktuelle Technik sowie spannende Neuheiten in der Verpackungsproduktion mit Schwerpunkt Faltschachteldruck informiert. Speziell auf die Segmente Food, Non-Food, Pharma und Cosmetics ausgerichtete Präsentationen und die Sicht eines namhaften Markenartiklers steigerten den Nutzwert der Veranstaltung für die Experten.

Als Keynote-Speaker erläuterte Thibaud Carlier, EMEA Purchasing Carton & Labels von Procter & Gamble, welche Anforderungen der Markenhersteller heute und morgen an die Verpackungsbranche stellt. Neben Transport-, Lager- und Dosierungsfunktionen sollen Verpackungen den Konsumenten dazu animieren, eine Kaufentscheidung zu treffen. Form, Optik und Haptik der „stillen Verkäufer“ am Point of Sale spielen deshalb eine entscheidende Rolle. Die Verpackung ist ein Kommunikationsinstrument und soll Freude bereiten. Hinzu kommen viele weitere Anforderungen und Funktionen wie Produktkompatibilität, Reproduzierbarkeit, Kosteneffizienz, Information über den Inhalt und dessen Schutz, Erfüllen von Gesetzen und Vorschriften, Vermitteln von Mehrwert, Umweltfreundlichkeit…
Heute stehen unzählige Kanäle zur Verfügung, um eine Kaufentscheidung herbeizuführen. Nur Wenige hängen mit der Verpackung direkt zusammen. Und es gibt eine klare Divergenz zwischen der Rolle der Verpackung im Einzelhandel und beim Käufer. Nach einer Studie von Pro Carton sind Verkaufsverpackungen die Top-Performer in allen Bereichen. Sie bieten detaillierte Produktinformationen, animieren zum Kauf, sind umweltfreundlich, fördern Wiederholungskäufe, ermutigen zur Weiterempfehlung und zeigen die hohe Qualität des Produkts. Im Bereich Food aber auch bei Reinigungs-, Körperpflegeprodukten, nicht verschreibungspflichtigen Arzneimitteln und Kosmetik erfolgt die Kauf-entscheidung oft zu über 50 % aufgrund der Verpackung.

Verpackung soll Sprache der Medien sprechen
Zudem ist die Verpackung das einzige Medium, das zu 100 % seine Zielgruppe erreicht und das Medium mit der höchsten Aufmerksamkeit. Deshalb sollte sie die Sprache der Medien sprechen, durch Form und Dekoration auffallen, für das Produkt werben sowie nachhaltig sein (erneuerbar, recycelbar, wiederverwendbar). Weil die Verpackung ein Medium geworden ist, hat sich ihre Lebensdauer verkürzt, die Füllmenge verkleinert. Ihre Flexibilität ist heute ein wesentlicher Schlüssel zum Produkt. Dies stellt natürlich auch neue Anforderungen an die Drucktechnik.

Bei den anschließenden Vorträgen konnten die Druckfachleute zwischen wirtschaftlichen und technischen Themen moderner Verpackungsproduktion wählen bzw. zwischen verschiedenen Vortragsmodulen wechseln. Dadurch wurde der Informationsaustausch gefördert.

Jürgen Veil, Key Account Manager Packaging, sprach unter dem Schlagwort „Xtreme Product Diversity“ über das breite Spektrum der Inline-Veredelung im Bogenoffset. Neben bekannten Lackiervarianten ging es dabei um Mehrfachlackierungen mit interessanten Effekten wie dem Mikro-Embossing, das am Nachmittag auch in der Praxis gezeigt wurde. Daneben stellte er das Inline-Stanzen vor und verwies auf die bei KBA auch schon bald im Großformat verfügbare Kaltfolienveredelung hin. Um Effektivität und Effizienz ging es im Vortrag von Sascha Fischer, Leiter KBA Complete Services & Key Account Manager Europa. Er stellte bei KBA verfügbare Produkte und Dienstleistungen vor, mit denen auch schon länger produzierende Maschinen noch effektiver betrieben werden können. Auftragsstrukturanalysen, Konfigurationschecks, Simulationen des Maschinenparks, Nachrüstungen und Upgrades, geprüfte PressConsum-Verbrauchsmaterialien, Performance-Checks und Serviceprogramme tragen zur Effektivitätserhöhung bei. Die Effizienz kann wiederum durch geschultes Personal, Mess- und Regeltechnik an den Maschinen, Betriebsdatenerfassung und -auswertung, Produktionsplanung und -kontrolle oder Management-Informationssysteme gesteigert werden. Unter dem Namen KBA Complete Services bietet der Druckmaschinenhersteller integrierte Lösungen und „Best in Class“ Automatisierungstechnologien sowie umfassende Beratungsleistungen an. Mit dem Ziel, vorhandene Optimierungspotenziale in den Druckbetrieben auszuschöpfen, arbeitet KBA mit Technologiepartnern wie Kodak, Optimus, Printplus, MBO, ClimatePartner, IPM, Perfecta, Montex oder Müller Martini zusammen.

Rundum flexibel und schnell
„Xtreme Flexibility“ war das Thema von Anja Hagedorn aus dem KBA-Produktmarketing. Mit diversen Zusatzpaketen lassen sich die KBA Rapidas zu hoch spezialisierten Produktionsmitteln für die unterschiedlichen Produktionsanforderungen in den Bereichen Cosmetics, Non-Food, Food oder Pharma ausstatten. Ob „TouchFree Guidance“, CX-Paket, „Antistatic Foil“ oder „Mikrowelle“, die Einsatzbereiche der Maschinen erweitern sich deutlich über die Standard-Parameter hinaus. Flexibel sind die Rapidas ebenso hinsichtlich des Trocknereinsatzes: Von der IR/TL- über die UV- bis hin zur IR/TL/UV-Trocknung reicht das Leistungsspektrum der VariDry-Trockner und der zugehörigen anwendungsorientierten Lackversorgungssysteme.

Jens Baumann aus dem KBA-Produktmarketing referierte zum Thema Performance. Neben der Geschwindigkeit tragen Qualitätssicherung und Kostenreduzierung durch Prozessautomatisierung dazu bei, dass eine Druckmaschine ordentlich „performt“. Mit der Inline-Farbregelung (QualiTronic ColorControl) der Graubalance-Regelung nach System Brunner (Instrument Flight) oder QualiTronic PDF (Inline-PDF-Kontrolle) hat KBA hoch effiziente Mess- und Regelsysteme verfügbar, die teilweise auf dem Markt einmalig sind oder deutliche Vorteile gegenüber anderen Systemen bieten. Automatisierungskomponenten wie der Anilox-Loader oder AniSleeve (vollautomatischer Rasterwalzenwechsel), kuppelbare Farbwerke, DriveTronic SRW (Simultaneous Roller Wash), CleanTronic synchro (schnelles Gummituchwaschen mit zwei Waschbalken), DriveTronic SPC (simultaner Plattenwechsel) schaffen Freiräume für einen höheren Output. Aber auch Maschinenerhöhungen und Nonstop- und Logistiksysteme erhöhen die Performance der ohnehin für ihre Leistungsfähigkeit bekannten Rapidas. Die 20.000 Bogen/h der Rapida 106 erreicht keine andere Mittelformatmaschine. 17.000 Bogen/h im Großformat sind ebenfalls ein vor wenigen Jahren noch kaum für möglich gehaltener Spitzenwert. Gerade im auflagenstarken Verpackungsdruck steigern solche Produktionsleistungen die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens immens.

Bei den Druckdemonstrationen konnten die Verpackungsspezialisten zwischen Food, Non-Food, Cosmetics und Pharma wählen. Passend dazu wurden in der Complete-Lounge Vernetzungslösungen, MIS-Systeme von Optimus und Echtzeit-BDE-Systeme von Logica vorgestellt.

Rasante Druckdemos im Großformat
An einer Sechsfarben-Rapida 145 mit Lackausstattung wurden grüne Lebensmittelverpackungen, zum größten Teil Primärverpackungen produziert. Die Highlights der Druckdemonstrationen lagen bei der Verwendung von migrationsarmen Farben, beim Walzenwaschen parallel zum Fortdruck (DriveTronic SRW), beim simultanen Lackformwechsel (DriveTronic SFC), beim Wechsel der Rasterwalzen während des Fortdrucks (AniSleeve). Gezeigt wurde der vollautomatische Nonstop-Betrieb mit Stapellogistik, Inline-PDF-Abgleich (QualiTronic PDF) und Inline-Farbmessung (QualiTronic ColorControl). Nach der Produktion einer Fastfood-Verpackung auf G-Welle erfolgte ein Job- und Bedruckstoffwechsel auf Karton mit 280 g/m2. Dafür waren ein Lackform- und Sleevewechsel, Platten- und Lackwechsel, Gummituchwaschen und das Ausgliedern des ersten sowie das Eingliedern des sechsten Druckwerkes erforderlich. Die neue Pizza-Verpackung wurde mit voller Leistung von 17.000 Bogen/h gedruckt und das erste Werk ohne Maschinenstopp gewaschen. Nach einem letzten schnellen Jobwechsel folgte noch eine Süßwarenverpackung auf GC 2-Karton mit 300 g/m2.

Ähnlich rasant verliefen die Jobwechsel im Bereich Non-Food-Verpackungen an einer Sechsfarben-Rapida 164 mit Doppellack. Neben den hochwertigen Matt-Glanz-Veredelungen mit Primer und UV-Lack erfolgte an dieser Maschine ein schneller Lacksortenwechsel. Auch die Inline-Farbmessung (QualiTronic ColorControl) wurde gezeigt. Beim ersten Auftrag handelte es sich einen Wellpappen-Hocker (ein mit Dispersionslack matt veredelter Karton mit 350 g/m2; wird anschließend auf Wellpappe kaschiert). Danach produzierte der Rapida-Jumbo im Format 120,5 x 164 cm die Verpackung für ein TV-Gerät auf Topliner (210 g/m2). Veredelt wurde mit Primer und UV-Glanzlack.

Veredelungsvielfalt im Halb- und Mittelformat
An einer Sechsfarben-Rapida 106 mit Doppellack-Ausstattung und Kaltfolienmodul KBA ColdFoil SF110 stand die Produktion von Kosmetik- und Luxusverpackungen im Mittelpunkt. Gezeigt wurden Veredelungseffekte mit UV-Glanzlack, Inline-Prägung sowie Kaltfolienveredelung mit ressourcenschonendem Web Splitting (Aufschneiden der Folienbahn in bis zu fünf Bahnen) sowie Multi Foil Use (Folienbahn läuft über ein Wendestangensystem mehrfach durch den Druckspalt). Automatischer Lackformwechsel und Inline-Farbregelung ergänzten die Demo. Auf eine Haarcoloration-Verpackung folgte nach Platten- und Folienwechsel eine Parfumverpackung. Dabei wurde im zweiten Lackturm der Micro-Embossing-Effekt (Lackprägen) demonstriert.

Non-Food-Verpackungen waren auch das Thema an der Rapida 75: Mit VariDry UV-Trocknern, hoher Bedruckstoffflexibilität und Inline-Stanzen zeigte die Halbformatmaschine ihre Vielseitigkeit. Zuerst wurde an der um 225 mm erhöhten Maschine eine Fußballverpackung auf transparentes PET mit teilweise Deckweiß, vier Skalenfarben und UV-Lack produziert. Dann folgte ein Auftrag mit Handtags. Neben dem Bedruckstoffwechsel (jetzt 240 g/m2 Karton) und vielen anderen Rüstvorgängen erhielt das Lackwerk eine Stanzform, mit der die Motive so gestanzt werden, dass nur noch Trennschnitte für die Verarbeitung erforderlich sind. Parallel produzierte eine Rapida 106 mit sechs Farbwerken, Lackturm und der neuen Kaltfolieneinrichtung ColdFoil Micro Pharmaverpackungen.

Weitere Demo-Schwerpunkte waren schnelle Farbwechsel (Sonderfarben) und Stapellogistik. Eine Rapida 106 versorgte die Teilnehmer mit Fußballplanern für die bevorstehende Weltmeisterschaft in Brasilien. Unter dem Strich gab KBA einen abwechslungsreichen Einblick in den modernen Verpackungsdruck mit leistungsstarker Technik, variantenreicher Produktveredelung und für die Anwender interessanten Alleinstellungsmerkmalen.


www.kba.com
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