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Senkung von CO2-Ausstößen: Asia Pulp and Paper verpflichtet sich als erstes Unternehmen zur Stilllegung kommerziell genutzter Plantagenflächen

Freitag 14. August 2015 - APP entwickelt gemeinsam mit Deltares ein Best Management Practice-Modell für Torflandschaften - Greenpeace begleitet die Entwicklung. Im Rahmen dieses Vorhabens wird ein Viertel der indonesischen Torflandschaften mit LiDAR-Technologie kartographiert - das größte Projekt dieser Art.

Die Asia Pulp and Paper Group (APP) hat angekündigt, circa 7.000 Hektar kommerziell genutzte Plantagenflächen stillzulegen, um so die bedrohten kohlenstoffreichen Torflandschaften zu schützen. Erstmalig werden damit Plantagen auf tropischen Torflandschaften für Erhaltungszwecke stillgelegt.
 
Die Bewirtschaftung von Torflandschaften in Indonesien zählt zu den größten, den Erdboden betreffenden Ursachen für Treibhausgasemissionen (THG)*  weltweit. Die Schließung der kommerziell genutzten Plantagenflächen unterstützt das Vorhaben der indonesischen Regierung, bis 2020 die Treibhausgasemissionen um 26 Prozent zu verringern.
 
Die stillzulegenden Flächen umfassen fünf Akazienplantagen in Riau und Süd Sumatra, die gemäß der Empfehlung des unabhängigen Forschungsinstituts Deltares dringend Rehabilitation benötigen. Übereinstimmend mit APPs Waldschutzpolitik (Forest Conservation Policy – FCP) werden für die fünf Gebiete zunächst Maßnahmen gemäß dem FPIC-Konzept (Free, Prior and Informed Consent) durchgeführt, bevor Maßnahmen zur Stilllegung starten.
 
APPs Vorhaben steht im Einklang mit dem Engagement des Unternehmens, einen wissenschaftsbasierten Ansatz zur bestmöglichen Bewirtschaftung von Torflandschaften zu entwickeln, den sowohl die indonesische Regierung als auch Unternehmen anwenden können. Der Ansatz fußt auf APPs 2013 eingegangener Verpflichtung zur nachhaltigen Waldschutzpolitik, in deren Rahmen das Unternehmen durch ein Moratorium die Rodung aller Naturwälder, inklusive Torfland, entlang der gesamten Lieferkette dauerhaft beendet hat.
 
Als Teil dieses Vorhabens führen Deltares und APP unter der Nutzung innovativer LiDAR-Fernmessungs-Technologie das bisher größte Mapping für tropische Torflandschaften durch. LiDAR ermöglicht es Deltares, etwa ein Viertel aller indonesischen Torflandschaften, in denen APP-Zulieferer ansässig sind, zu kartographieren. Mit 4,5 Millionen Hektar ist diese Fläche etwa so groß wie die Schweiz oder Pennsylvania. Die Fertigstellung der aus diesem Verfahren resultierenden Karten ist für 2016 vorgesehen.

Das Mapping wird neue Einblicke in die Hydrologie und die Umweltbedingungen wichtiger Torflandschaften geben. Die gewonnenen Daten ermöglichen es Deltares zudem, weitere Empfehlungen auszusprechen, wie APP die Auswirkungen der Entwässerung in Torflandschaften minimieren kann. Damit leistet APP nicht nur einen entscheidenden Beitrag zum Schutz von Wäldern, sondern auch bei der Verringerung von Treibhausgasen, die den Klimawandel vorantreiben.
 
Aida Greenbury, Direktorin für Nachhaltigkeit bei APP, hält fest:
„APPs Entscheidung, diese kommerziell genutzten Plantagen zu schließen, ist ein Meilenstein in der Umsetzung unserer Waldschutzpolitik. Eine aktive Plantage stillzulegen ist für kein Unternehmen eine leichte Entscheidung, aber der Erhalt der verbleibenden Torflandschaften sowie die Reduzierung und Vermeidung von Klimaemissionen hat für uns Priorität. Obwohl noch ein langer Weg vor uns liegt und es nach wie vor noch viel zu lernen gibt, ist dieser Schritt ein wichtiger Durchbruch.
 
Allerdings kann ein Unternehmen wie APP hier nicht alleine stehen. Die Erhaltung von Wäldern und Torflandschaften sollte vielmehr ein gemeinsames Ziel sein, das sowohl Regierungen als auch andere Plantagenunternehmen durch sinnvolle Maßnahmen unterstützen. Zu entsprechenden Maßnahmen zählen unter anderem die Adressierung systematischer Hindernisse beim Schutz von Wäldern und Torflandschaften, die Unterstützung der Wiederaufforstung sowie die Sicherstellung von Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinden.“
 
Dr. Aljosja Hooijer, Programme Leader bei Deltares, sagt:
„APP hat die einzigartige Möglichkeit, bei der Erhaltung von Torflandschaften sowie der Reduzierung von Treibhausgasen mitzuwirken. Das heute angekündigte Vorhaben ist ein erster Schritt für die Entwicklung eines neuen Best Management Practice-Modells für Torflandschaften. Der wegweisende Ansatz zur Sammlung von LiDAR-Daten erlaubt es, diese Technologie in einem bislang beispiellosen wirtschaftlichen Rahmen anzuwenden und wird die Erforschung von Torflandschaften nicht nur in Indonesien, sondern weltweit vorantreiben.“
 
*CO2-Emissionen aus Torfentwässerungen in Südostasien sind für 1,3 bis 3,1 Prozent der globalen CO2- Emissionen, die aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, verantwortlich.
 

www.asiapulppaper.com
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