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Offsetdruck

AirGlide-Ausleger an der ROLAND 700

Samstag 17. Februar 2001 - Die Entwicklungsingenieure bei MAN Roland haben den Ausleger der ROLAND 700 entsprechend den gestiegenen Qualitätsanforderungen im Akzidenz- und Verpackungsdruck weiter optimiert.

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Kann man Gutes nicht noch besser machen? Diese Frage stellten sich die Entwicklungsingenieure bei MAN Roland, als es darum ging, den Ausleger der ROLAND 700 entsprechend den gestiegenen Qualitätsanforderungen im Akzidenz- und Verpackungsdruck weiter zu optimieren.
Für Ergebnisse in hoher Qualität spielt gerade der Auslagebereich eine besondere Rolle. Das gilt um so mehr, wenn Inline-Veredelungsaggregate mit ein oder zwei Lackmodulen die Maschinen ergänzen. Farbe und Lack benötigen trotz Trocknereinsatz eine gewisse Zeit, um wegzuschlagen, oxidativ zu trocknen oder sich zu vernetzen. Dabei sind die ersten Sekunden entscheidend. Je mehr Zeit für die Trocknereinwirkung und/oder die Entfernung der wässrigen Bestandteile aus Dispersionslacken zur Verfügung steht, desto besser.
Aber nicht nur Zeit spielt eine wichtige Rolle. Entscheidend ist auch der störungsfreie Weg, den der Bogen durchlaufen soll: an einer möglichst kleinen Greiferkante festgehalten, berührungslos für das Drucksujet auf Vorder- und Rückseite und mit möglichst geringen Richtungsänderungen, um Anschlagen, Scheuern oder Ablegen zu vermeiden. Schließlich soll er abgebremst auf dem Stapel anlangen, durch möglichst wenig, gleichmäßig verteilten Puder effektiv geschützt vor den unter und über ihm liegenden Bogen.
Das Optimierungspotenzial am Ausleger betraf also die zur Verfügung stehenden Auslegervarianten, die Auslegertrommel, die Bogenbahn und die Bogenablage. Dazu kamen optimierte Bedienungselemente wie auch die halbautomatische Probebogenentnahme.
Modifizierte Auslegertrommel
Bei Geradeausmaschinen einschließlich der Varianten mit ein oder zwei Lackmodulen ist die Auslegertrommel mantellos ausgeführt. Dies ermöglicht eine berührungsfreie Bogenübergabe an die Auslegergreifersysteme und vermeidet damit ein Abzeichnen der Netzstruktur von sonst üblichen Superblue-Segmenten auf den frisch bedruckten bzw. lackierten Bogen. So bietet der luftgestützte Bogentransport verfahrenstechnisch günstigere Voraussetzungen.
Nur beim Schön- und Widerdruck stellten sich Superblue-Segmente als bessere Alternative heraus. Sind Schön- und Widerdruckmaschinen mit ein oder zwei Lackmodulen ausgestattet, werden Superblue- und Blasluft-Segmente wahlweise eingesetzt: Beim reinen S+W-Betrieb kommt Superblue, bei Veredelungsapplikationen Blasluft zum Zuge.
Der Übergabepunkt zwischen letztem Druckzylinder und der Auslegertrommel liegt auf selber Höhe wie der zwischen den Druckwerken. So begünstigen sanftere Richtungswechsel die Bogenkontrolle.
AirGlide-Ausleger in zwei Varianten
Der neue Ausleger steht in zwei Varianten zur Verfügung: als Standard-Ausleger und als verlängerter Ausleger, der vor allem für die Inline-Veredelung an Maschinen mit ein oder zwei Lackmodulen benötigt wird.
Der Standard-Ausleger bietet jetzt mehr Platz und Zeit für die Trocknung. Er ist um 80 cm länger, dabei entfallen 30 cm auf eine längere Bogenbahn und weitere 30 cm auf eine längere Beruhigungsstrecke. Dazu kommt, dass die Bogenaufgangsbahn 20° flacher ausgelegt werden konnte.
Der serienmäßig bei den Maschinen mit Lack ausgelieferte neue AirGlide-Ausleger mit Verlängerung verfügt ebenfalls über eine 80 cm größere Baulänge im Vergleich zur bisherigen verlängerten Variante. Das führt zu einer 30 cm längeren Bogenbahn. Der Aufgang ist wie bei der Standardvariante 20° flacher. Der Clou ist aber die neue Anordnung des Bogenaufgangs: Die Verlängerung ist erst danach eingesetzt, so ergibt sich eine um 220 cm verlängerte Beruhigungsstrecke für den Bogen. Das wirkt sich besonders positiv auf den Bogenlauf und letztlich die Qualität der Stapelbildung aus.
Aerodynamische Greifersysteme
Die optimierte aerodynamische Gestaltung der Greifersysteme trägt zum gleichmäßigen Puderauftrag bei. Eine Verwirbelung des Puders wird dadurch vermieden. So kommt es zu einer größeren Gleichmäßigkeit und geringeren Pudermengeneinstellungen. Schließlich trägt die bessere Aerodynamik auch zu einer guten Stapelbildung mit bei.
Die neuen Halbschalengreifer lassen sich auch leichter auswechseln, da dazu nicht das gesamte Greifersystem ausgetauscht werden muss.
Schließlich sind die Greifersysteme so ausgeführt, dass bei UV-Applikationen ein schattenreduzierter Trocknungsvorgang möglich ist.
Visuelle Kontrolle ist besser
Jetzt ist es möglich, den Bogenlauf von außen durch Öffnungen in der Seitenwand zu kontrollieren. Das begünstigt die Lüfterbahneinstellung während des Rüstvorgangs und wirkt somit zeitverkürzend. Vorteilhaft ist die Sichtkontrolle auch während der Produktion, z.B. bei Geschwindigkeitswechseln. So können rechtzeitig Bogenlaufkorrekturen vorgenommen werden, bevor überhaupt Makulatur entstehen kann. Das ist besonders nützlich bei Schön- und Widerdruckmaschinen.
Lüfterbahnen einfach zugänglich und schnell gereinigt
Eine komfortable und schnelle Reinigung der Lüfterbahnen wird erreicht, weil der Ausleger jetzt begehbar ist. Sie können einfach abgeklappt werden und lassen sich wesentlich komfortabler als früher (bzw. heute bei Wettbewerberprodukten) reinigen.
Ein drehbarer Bogenglätter reduziert das Abschmierrisiko im Schön- und Widerdruckbetrieb. Die Abschaltung erfolgt vollautomatisch bei Änderung der Produktionsart.
Weniger Puder effektiver genutzt
Die Puderbestäuberdüsen sind in Bogenlaufrichtung eingeschwenkt und mit größerem Abstand zu den Ventilatoren ausgeführt. In Zusammenspiel mit der neuen aerodynamischen Form der Sys-temgreifer ermöglicht das eine bessere Bestäubung insbesondere des vorderen Bogenteils. Dadurch kann die Pudermenge geringer dosiert werden. Das wiederum bewirkt eine bessere Planlage des Stapels. Die optionale Puderabsaugung wirkt der übermäßigen Puderverschmutzung entgegen und spart Zeiten für Wartungsarbeiten, denn es sind weniger Reinigungseinsätze notwendig.
Modifizierte Endtrockner
Die bei Maschinen mit Lackmodul obligatorischen IR/TL-Trockner wurden ebenfalls grundlegend überarbeitet. Hier kommen jetzt ausschließlich kurzwellige IR-Strahler zum Einsatz, woraus eine höhere Effizienz resultiert. Außerdem wurde durch eine spezielle Form der Luftaustrittsdüsen bei den Warmlufttrocknern der Luftaustritt über die Bogenbreite gleichmäßiger gestaltet. Zusätzlich kontrolliert ein serienmäßig vorhandener Sensor die aktuelle Stapeltemperatur und kann eventuell notwendige Korrekturen auslösen.
Optimierte Bogenablage
Hier spielen die Saugräder eine besondere Rolle, um den Bogen sicher auf den Stapel zu geleiten. Um noch schmalere druckfreie Zwischenräume auf dem Bogen zu ermöglichen, sind die inneren Räder, die beim Schön- und Widerdruckbetrieb in Kontakt mit dem frischen Druck kommen, nur noch 6 mm schmal. Zusätzlich wurde der Durchmesser von 70 mm auf 90 mm erhöht. Das führt zu einer wirksameren Kontaktzone. Die dadurch erzielte höhere Bremsleistung führt zur besseren Stapelbildung im Ausleger.
Die Bogengeradstoßer schwenken von oben ein. Das trägt insbesondere bei instabilen Bedruckstoffen zu einer besseren Stapelbildung bei. Außerdem fahren diese automatisch bei Bogenlängenänderungen immer parallel zu der Saugwalze mit und führen den Bogen mittig an seinem stabilsten Bereich. Auch das optimiert die Stapelqualität. Außerdem müssen keine Geradstoßerplatten mehr ausgetauscht werden. Dadurch verringern sich die Rüstzeiten.
Zentrale Bedienungselemente am Ausleger
Die Elemente für alle wichtigen Bedienungseinstellungen sind jetzt im Frontbereich des Auslegers zusammengefasst. Dazu zählt unter anderem die Bedienung für den Bestäuber, die Saugräder-Lufteinstellung und der Feuchtwasserstoß. Der Drucker kann so von einer Arbeitsposition am Ausleger alle wichtigen Bedienungsschritte vornehmen.
Auch die Probebogenentnahme ist jetzt sicherer und komfortabel. An der Halbautomatik kann die Zahl der zu entnehmenden Probebogen vorgewählt und es muss nicht mehr so weit in Richtung der sich bewegenden Auslegergreifersysteme gegriffen werden.
Optionale Features runden das Angebot ab
Selbstverständlich lassen sich alle üblichen Trocknungstechniken integrieren. Ob IR-, IR/TL- oder UV-Trocknung, die Angebotspalette an Seccomatic-Trocknern lässt eine auf den speziellen Einsatzzweck ausgerichtete Bestückung zu.
Dazu kommen die Bestäubungstechnik und Ionisationsanlagen zur Verminderung elektrostatischer Aufladungen.
Für den Non-Stop-Betrieb stehen manuelle oder halbautomatische Lösungen zur Verfügung. Außerdem besteht die Möglichkeit der Anbindung an das vollautomatische Logistiksystem AUPASYS.

www.manroland.com
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