Offsetdruck
Neun KBA-Rotationen für München, Wolfratshausen und Kassel
Montag 04. April 2005 - Nach über drei Jahren starker Investitionszurückhaltung ist auch in der deutschen Zeitungsindustrie wieder Licht am Ende des Tunnels in Sicht.
So haben die Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG für die Druckstandorte München (Dessauerstraße) und Wolfratshausen sowie die Zeitungsdruck Dierichs GmbH & Co. KG in Kassel kürzlich bei Koenig & Bauer (KBA) insgesamt acht Colora- und eine Commander-Maschine bestellt.
Dr. Dirk Ippen, Verleger des Münchener Zeitungsverlags und vieler anderer Lokalzeitungen Deutschlands: „Die Zeitung muss heute aufgrund des verstärkten Wettbewerbs mit anderen Medien ständig und intensivst um Leser, Märkte und Akzeptanz bei den Anzeigenkunden kämpfen. Die Farbigkeit und Qualität der Zeitung spielen dabei eine herausragende Rolle. Neben dem emotionalen Aspekt kommt es verstärkt auf die Wirtschaftlichkeit in der Zeitungsproduktion an, um auch in Zukunft wettbewerbsfähig Zeitungen herstellen zu können. Wirtschaftlich bedeutet für uns neben kurzen Rüstzeiten, hoher Fortdruckleistung und geringer Makulatur auch, auf allen Seiten vierfarbig drucken zu können. Dadurch werden der Aufwand für Vordrucke und Farbwechsel reduziert, Platzierungsspielräume für farbige Anzeigen erhöht und die Blattplanung immens vereinfacht. Da die Verlage in München, Wolfratshausen und Kassel den Regional- und Lokalzeitungsmarkt auch in Zukunft als attraktiv ansehen, investieren sie mit der Modernisierung bzw. Erweiterung der Farb- und Druckkapazitäten nachhaltig in das Medium Zeitung. Mit der erneuten Entscheidung der einzelnen Druckhäuser für modernste Technologie aus dem Hause Koenig & Bauer, die unsere Anforderungen hinsichtlich Qualität und Wirtschaftlichkeit umfassend erfüllt, setzen wir eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit fort.“
Auslieferung beginnt bereits Mitte 2005
Bereits im Sommer 2005 wird die erste der drei KBA Colora-Rotationen an das Druckhaus Dessauerstraße in München geliefert. Dort werden der Münchner Merkur, die tz, Beilagen, Anzeigenblätter sowie Zeitungen für kommunale Einrichtungen und politische Institutionen hergestellt. Die beiden anderen Rotationen folgen Ende 2005 und im Frühjahr 2006. Daneben wird die 2001 an die Dessauerstraße gelieferte KBA Commander-Rotation mit Farbregisterregelungen nachgerüstet und der Überbau eines Falzwerkes mit zwei Trichtern (Balloon-Anordnung) erweitert.
Die zwei KBA Colora-Rotationen für den Druckstandort Wolfratshausen nehmen Anfang bzw. Mitte 2006 die Produktion auf. In Wolfratshausen werden zahlreiche Heimatzeitungen des Münchner Merkur und weitere Titel gedruckt.
Die Auslieferung der drei KBA Colora-Rotationen zum Zeitungsdruck Dierichs nach Kassel erfolgt Mitte 2006. Sie werden u. a. den Druck der führenden Tageszeitung Nordhessens, der Hessischen/Nieder-sächsischen Allgemeinen (HNA) mit einer Auflage von rund 230.000 Exemplaren übernehmen. Die für Kassel bestellte KBA Commander-Rotation wird ab Herbst 2006 eine Teilauflage der BILD-Zeitung drucken.
Wirtschaftliche Technik für den Vierfarbendruck
Die fünf KBA Colora-Anlagen für München und Wolfratshausen sind auf einen Zylinderumfang von 1.000 mm und einer maximalen Papierrollenbreite von 1.400 mm ausgelegt. Die Bahnbreite kann zu einem späteren Zeitpunkt auf 1.260 bzw. 1.200 mm verkleinert werden. Die Colora-Rotationen für Kassel werden im Berliner Format (Zylinderumfang 940 mm, maximale Papierbahnbreite 1.260 mm) ausgeliefert. Jede Colora-Sektion mit zwei Rollenwechslern KBA Pastostar RC, zwei Achtertürmen, einem KF 3-Klappenfalzapparat und zwei EAE-Leitständen kann pro Stunde 37.500 vierfarbige Broadsheet-Zeitungen mit bis zu 32 Seiten Umfang produzieren.
Die KBA Commander mit einer Abschnittlänge von 570 mm und einer maximalen Papierbahnbreite von 1.600 mm kann 42.500 vierfarbige 48-seitige Zeitungen pro Stunde drucken. Zum Lieferumfang gehören u. a. drei Rollenwechsler KBA Pastomat RC, drei Drucktürme in 9-Zylinder-Satelliten-Bauweise, ein KF 5-Klappenfalzwerk und zwei EAE-Leitstände.
Automatische Farbversorgungsanlagen, Farbregisterregelungen und moderne Produktionsplanungs- und -voreinstellsysteme dokumentieren den hohen Automatisierungsgrad und Qualitätsanspruch der neuen Anlagen.
