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Offsetdruck

Druckhaus Berlin Mitte nutzt Synergien

Dienstag 19. Juli 2005 - In Großbeeren am Stadtrand von Berlin ging kürzlich bei Panther Display eine Fünffarben-Rapida 162a mit Lackturm und Auslageverlängerung in einem extra für sie erweiterten Hallenteil in Betrieb.

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Auch wenn es so aussieht, Panther Display ist nicht unter die Offsetdrucker gegangen. Vielmehr gehört die neue Maschine (max. Bogenformat 120 x 162 cm, Druckleistung bis zu 13.000 Bogen/h) dem Druckhaus Berlin Mitte als Mieter des Hallenteils. Seit über 10 Jahren drucken die Berliner u. a. für Panther Display. „Die Chemie stimmt und so haben wir gewagt, was bei Lieferanten z. B. in der Automobilindustrie gang und gäbe ist. Wir haben unsere neue Druckmaschine bei einem unserer Auftraggeber installiert, der sie zum Teil auslasten wird“, erläutert Herbert Preißler, Geschäftsführer des Druckhauses Berlin Mitte, die in der Druckbranche noch ungewöhnliche Vorgehensweise.
Bereits von Anfang an wird die Rapida 162a zweischichtig ausgelastet sein. Neben Displays will Herbert Preißler auch Periodika, Zeitschriften und Bücher auf der nun größten Druckmaschine seines Unternehmens produzieren lassen. Da bei den geplanten Aufträgen kleinere Auflagen überwiegen, wurde die Maschine so automatisiert, dass die Rüstzeiten so weit wie möglich verkürzt werden können.
Dazu tragen die FAPC-Plattenwechsel-Vollautomaten genauso bei wie die motorische Rasterwalzenwechseleinrichtung im Lackturm, ACR-Control (Videoregister) am Leitstand oder das Management-Informationssystem Logotronic professional.

Druckereinetzwerk für perfekte Kommunikation
Durch die Logotronic-Vernetzung machen dem Geschäftsführer die rund 25 km Entfernung zwischen Unternehmenssitz und Druckmaschine kein Kopfzerbrechen: „Wir sind per Internet-Standleitung miteinander verbunden, auf diese Weise werden auch die JDF-Daten zur Maschinenvoreinstellung von der Vorstufe in Berlin an die Druckmaschine in Großbeeren übertragen.“
Die Installation eines CtP-Systems ist zwar am neuen Standort vorgesehen, im Moment kommen aber noch alle Druckplatten aus Berlin. Dank des Druckereinetzwerkes funktioniert die Kommunikation zwischen Unternehmenssitz und dezentraler Druckmaschine perfekt: Einerseits bekommen die Drucker Daten zur automatischen Voreinstellung nahezu aller Parameter der Rapida 162a sowie den Überblick über weitere Aufträge durch die elektronischen Auftragstaschen und die Plantafel, die direkt an das Hiflex-PPS in Berlin angebunden ist, andererseits werden dem Management im Druckhaus Berlin Mitte alle Maschinenfunktionen, Zeiten, Zählerstände usw. angezeigt, die dann für Nachkalkulation und Auftragsüberwachung abrufbar sind.
Ein Zusatzpaket für den Kartondruck sorgt dafür, dass die Rapida 162a sehr flexibel für Bedruckstoffe zwischen 40 g/m2 und 1, 2 mm Stärke eingesetzt werden kann. Eine zusätzliche kapazitive Doppelbogenkontrolle, die motorische Schrägstellung der Anlage und Bogendurchlaufkontrollen sorgen dafür, dass im Extremfall auch inhomogener Karton oder Mikrowelle verarbeitbar sind. Nonstop-Einrichtungen in Anleger und Auslage (absenkbares Nonstop-Rollo in der Auslage) sind bei KBA-Maschinen in diesem Format schon fast selbstverständlich. Mit dem Mess- und Regelsystem Densitronic S wird die Druckqualität sowohl densitometrisch als auch spektral gemessen, gesteuert und protokolliert.

Längsschneideeinrichtung für verarbeitungsgerechte Stapel
Wenn Bücher oder Periodika auf der Maschine laufen, können diese Produkte mit der ICS-Längsschneideeinrichtung am Beginn der Auslageverlängerung direkt in der Maschine geteilt werden, so dass der Buchbinder trotz des doppelten Druckformates zwei Paletten in seinem gewohnten 3b-Format zur Weiterverarbeitung erhält.   
Den Berliner Unternehmenssitz werden diese Drucksachen nie zu Gesicht bekommen. Dort produzieren drei Bogenoffsetmaschinen im 3b-Format, eine im Format 102 x 142 cm sowie einige kleinformatige von verschiedenen deutschen Herstellern. Mailings und Kundenzeitschriften sind die Produktionsschwerpunkte. Maschinelles Personalisieren und Adressieren, das Aufspenden von Warenproben und die Konfektionierung machen das Druckhaus Berlin Mitte mit heute rund 100 Beschäftigten zu einem starken Partner in diesen Marktsegmenten. Während andere Unternehmen die Öffnung in Richtung Osteuropa als Gefahr für den eigenen Standort wahrnehmen, sieht Herbert Preißler in der EU-Osterweiterung eine Chance. Über das Tochterunternehmen Europa-Dialog werden in der deutschen Hauptstadt bereits heute Aufträge für polnische und andere osteuropäische Auftraggeber abgewickelt.
Gemeinsam mit Panther Display wurde die Installation der Rapida 162a am 1. Juli in Großbeeren mit mehr als 100 Geschäftspartnern beider Unternehmen gefeiert. Anlässlich dieser Feier übergab der bisherige Panther Display-Geschäftsführer Lutz Hellemann den Staffelstab an seinen Nachfolger Lothar Viel.
Wie Herbert Preißler sieht er in der Möglichkeit, nun im eigenen Haus drucken zu können, einen Meilenstein in der Entwicklung seines Unternehmens, der erst durch die Initiative des Druckhauses Berlin Mitte möglich gemacht wurde.

www.kba.com
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