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Zeitung & Versandraum

Zeitungen setzen den Standard in der seitenorientierten Informationsvermittlung

Freitag 09. Februar 2007 - Die Zeitung gilt als Printmedium, doch vielleicht wäre es treffender, sie als seiten-orientiertes Medium zu charakterisieren.

Die seitenorientierte Darstellung von Nachrichten und Anzeigen ist das, was das Medium Zeitung eigentlich ausmacht. Sie ist es, die Zeitungen von anderen Print-, elektronischen oder digitalen Medien abhebt, die im Prinzip die gleichen Informationen bieten. Unabhängig vom Seitenformat – Broadsheet, Tabloid, Berliner mit all ihren Varianten – ist eine Zeitung unmittelbar als solche zu erkennen an der Art und Weise, wie die Informationen nach Seiten organisiert und wie die Seiten aufgemacht sind.

Durch die seitenorientierte Konzeption ist die Zeitung in der Lage, die reinen Inhalte mit einem zusätzlichen Wert zu ver-sehen. Größe, Position, Anordnung, Gewichtung, Kombination, Reihenfolge, Einheitlichkeit, Variation, Dominanz, Kontrast, Anzahl und Art der Elemente verleihen in ihrem Zusammenspiel der Gesamtheit eine Bedeutung, die über das hinausreicht, was die einzelnen Texte und Bilder vermitteln.

Das ist kein Zufall und auch keine kluge Erfindung der Zeitungsverlage. Vielleicht mehr noch als jedes andere Medium ist die Zeitung in ihrer Form und Funktion die direkte Umsetzung dessen, wie der menschliche Geist funktioniert. Wir reagieren instinktiv auf alles, was größer, höher, gewichtiger ist oder an erster Stelle steht. Wir gruppieren Dinge, um sie in Relation zueinander zu setzen und sie in der Gesamtheit zu erfassen. Wir Menschen haben eine natürliche Begabung, aus einer solchen Zusammenstellung von Informationen Muster und Bedeutungen herauszulesen.

Von daher die Seite, oder genauer gesagt: von daher die gedruckte Zeitungsseite.

Wenn man Zeitungen als seitenorientiertes Medium begreift, so wird auch klar, warum sie nach wie vor relativ großformatig gedruckt werden und warum dies auch in absehbarer Zeit so bleiben wird. Print ist noch immer die wirtschaftlichste und effektivste Form, die komplexe Gesamtheit einer Zeitungsseite in voller Größe und mit ihrer Vielfalt an unterschiedlichen Informationselementen so wiederzugeben, dass nicht nur die Einzelelemente, sondern auch die seitenbezogene Gestaltung adäquat vermittelt wird. Eine echte digitale Alternative würde erheblich größere Displays oder die Entwicklung von großformatigem „elektronischem Papier“ erfordern. Ganz zu schweigen von den Vorzügen von Papier in puncto Auflösung, Lesbarkeit und Benutzerfreundlichkeit.

Neue Technik-Sonderreihe – „Zukunft des Drucks“:
Mit Blick auf die auch weiterhin wesentliche Rolle von Druckmaschinen und Drucktechnik bei der Herstellung von seiten-bezogenen Medien im Allgemeinen und Zeitungen im Besonderen haben daher die zeitungstechnik-Redakteure eine siebenteilige Sonderserie zum Thema „Zukunft des Drucks“ erstellt, die sich mit den jüngsten Entwicklungen in diesem Bereich befasst.

Diese Sonderreihe beginnt in diesem Monat mit einer umfangreichen Untersuchung des Potenzials, das der Digitaldruck für die Zeitungsproduktion bietet.

In 20 Jahren könnten viele Zeitungen auf schnellen Digital-maschinen gedruckt werden, die billiger, leiser und sehr viel kleiner sind als die heute üblichen Rollenoffsetmaschinen. Und jedes digital gedruckte Zeitungsexemplar könnte individuell unterschiedlich sein – etwa mit Sportergebnissen oder Anzeigen, die auf den einzelnen Abonnenten oder den jeweiligen Zeitungskiosk abgestimmt sind.

20 Jahre sind jedoch der früheste Zeitpunkt, auf den sich die im Rahmen der zeitungstechnik-Berichterstattung befragten Experten festlegen wollten, auch wenn den Recherchen zufolge die Technologie in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht hat. Derzeit eignen sich Digitaldruckmaschinen für spezielle Anwendungsbereiche innerhalb der zukunfts-orientierten Gesamtstrategie von Verlagshäusern. Zeitungen und Anbieter prüfen mögliche Szenarien, Vertriebskonzepte und das Potenzial der Personalisierung.

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