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Veredelung & Siebdruck

Ein Tool der Zukunft

Ditmar Willemse

Donnerstag 10. Mai 2007 - Die Druckerei Hammesfahr aus Haan nutzt Print Support für ihre Fremdarbeitsabwicklung

Die Grenzen zwischen Mailing, Verpackung, Etikett und Display verschwimmen zunehmend. Denn sobald ein Produkt in den Markt eingeführt oder ein bestehendes beworben werden soll, ziehen die Hersteller oder ihre Agenturen alle Register der Medien- und Printproduktion. Dabei sind Mailings längst nicht mehr nur „flaches Papier“, sondern immer häufiger Kombinationsprodukte aus Drucksache und dreidimensionalen Objekten, die zuweilen den Spieltrieb des Empfängers anregen sollen. Dass diese unterschiedlichen Elemente nicht aus einem einzigen Haus kommen können, versteht sich fast von selbst. Deshalb setzt der Verpackungs-Spezialist Hammesfahr aus Haan bei Düsseldorf bei der Vergabe von Fremdarbeiten auf das neue Internet-Tool “Hiflex Print Support“.

Hammesfahr ist Spezialist in Sachen Verpackungsherstellung, Druck und Veredelung. Mit Ideen, Erfahrung, Know-how und modernsten technischen Möglichkeiten gibt das Unternehmen Produkten die maßgeschneiderten Hüllen. Seit vielen Jahrzehnten befasst sich das Unternehmen mit dem Thema Druckveredelung, begann mit der Heißfolienprägung, der später Inline-Veredelungen wie Dispersionslackierungen, Blisterlackierungen, UV- und UV-Spotlackierungen, Hybridlackierungen und Iriodinlackierungen folgten. Jetzt hat Hammesfahr das Spektrum an Veredelungen um die Technologie der Inline-Kaltfolienkaschierung erweitert.
Doch auch die umfangreichste technische Ausstattung reicht nicht immer aus, alle Komponenten moderner Mailing- und Verpackungsproduktion im eigenen Haus herzustellen. Da aber Dienstleistung bei Hammesfahr ein ganz entscheidender Faktor der Unternehmensphilosophie ist, beraten die Spezialisten aus Haan ihre Kunden individuell, gehen neue Wege im Bereich der Technologien, entwickeln ständig neue Verpackungsideen und suchen permanent nach noch effizienteren Lösungen. „Dabei muss nicht alles aus eigener Produktion stammen. Wir sehen uns als Partner der Kunden und wickeln für ihn alles ab, was er rund um seine Verpackung, sein Mailing oder generell seinen Druckauftrag benötigt“, so Ditmar Willemse, Geschäftsführer der Hammesfahr Vertriebs GmbH.
Folglich kauft das Unternehmen, das vom Etikett über Verpackungen und Mailings bis zu Mitteln der Verkaufsförderung wie Displays, Aufstellern oder Blisterkarten alles selbst produzieren kann, auch Produkte bei Partnern oder Kollegenbetrieben ein.

Hiflex Print Support

Dazu setzt Hammesfahr als einer der ersten Betriebe der Branche seit November 2006 das neue Tool Hiflex Print Support ein. „Für die Praxistauglichkeit von Print Support war es Hiflex sehr wichtig, die Funktionalitäten in enger Zusammenarbeit mit den Anwendern zu optimieren. Deshalb wurde ein Entwicklungsbeirat einbezogen, der sich aus Betrieben der Druckindustrie und Kunden mit sehr hohem Einkaufsvolumen von Drucksachen zusammensetzt,“ berichtet Ditmar Willemse. „Wir wurden als langjähriger Hiflex-Kunde in dieses Gremium eingeladen und haben unsere Ideen und Erfahrungen einbringen können.“

Hiflex Print Support ist ein Internet-Tool für die Abwicklung von Geschäftsprozessen in der Druckindustrie. Hierzu verbindet Print Support die Lieferkette zwischen denen, die Druckprodukte (oder Fremdarbeiten) in Auftrag geben, und denen, die Drucksachen produzieren (oder Fremdarbeit leisten) über eine gemeinsame Plattform. Als E-Mail-basiertes Abwicklungs-System zur Verwaltung, Anfrage und Beauftragung sowie zur Steuerung von Jobs aus Vorstufe, Druck und Weiterverarbeitung ist die Hiflex-Lösung ein Internet-basiertes Instrument zur Optimierung bestehender Prozesse in der Druckindustrie.

Printeinkäufer setzen Print Support ein, um Anfragen zur Produktion ihrer Drucksachen zu versenden sowie Aufträge direkt an Druckereien zu vergeben. Wird der Auftrag schließlich vergeben, können auch die Auftragsdaten via JDF von Hiflex Print Support an das Management Information System der Druckerei weitergegeben werden.

Für Druckereien bietet Print Support die Möglichkeit, Anfragen an ihre Zulieferer (beispielsweise Buchbindereien) zu managen. Das Produkt ist nicht auf Anwender des Hiflex MIS beschränkt. Allerdings können die Auftragsdaten aus dem Hiflex MIS auf einfache Art und Weise in Print Support importiert werden, und die Anfragen aus Print Support heraus versendet werden.

Hoher Nutzen für Einkäufer und Anbieter

Für den Einkäufer bringt die Abwicklung der Drucksachenbeschaffung über Internet und E-Mail deutliche Kostenersparnisse, da die Übermittlung von Anfragen und Angeboten sehr effizient erfolgt. Für viele Anbieter ist es wiederum wichtig, dass sie in jedem Fall eine Rückmeldung zu ihrem Angebot erhalten. Die im Print Support-Workflow enthaltenen Kommunikationsfunktionen leisten dies mit minimalem Aufwand.

David Köppen und Klaus Kerkhoff, bei Hammesfahr im Vertriebsinnendienst, nutzen Print Support vor allem bei Anfragen für Dienstleistungen. Da sich Verpackungen, Displays oder Mailings oftmals aus den verschiedensten Komponenten zusammensetzen, werden bestimmte Teile zugekauft. Dazu gehören beispielsweise Drucksachen, buchbinderische Leistungen oder besondere Verpackungskomponenten. „Unsere Anfragen sind in erster Linie auftragsbezogen schon in der Angebotsphase und dienen meist zunächst der Kalkulation des Gesamtpaketes.“ Denn Hammesfahr versteht sich als Komplett-Dienstleister, der seinen Kunden keine Halbfertigprodukte anbietet, sondern das rundum fertige Produkt samt Versand und entsprechender Logistik.

„In der Anfangsphase sind wir schon auf Erstaunen unserer Partner gestoßen – bei einigen sogar auf Skepsis. Und vor allem bestand immer wieder Erklärungsbedarf“, schildert David Köppen den Einsatz von Print Support. „Da Print Support aber kein Auktions- oder Ausschreibungs-System ist, konnten wir unsere Lieferanten davon überzeugen, auf diese Weise mit uns zu kommunizieren.“ Denn der eigentliche Beschaffungs-Prozess wird durch Print Support nicht verändert. Der große Vorteil von Print Support liegt allerdings darin, dass der Beschaffungs-Prozess deutlich effizienter abläuft. „Für denjenigen, der einkaufen will, ist Print Support ein ideales Instrument. Wir haben zwar schon früher viele Produkte per e-Mail angefragt. Das machen wir jetzt über Print Support und es erleichtert die Arbeit immens.“

Verpackungen auch in kleineren Auflagen

Beim Thema Verpackung denkt man üblicherweise an riesige Auflagen insbesondere von Standardverpackungen. Das ist bei Hammesfahr anders. „Unsere Stärke liegt eigentlich darin, auch kleine und mittlere Auflagen wirtschaftlich herstellen zu können,“ sagt David Köppen. Vor allem aber hat sich das Unternehmen zum Ziel gesetzt, Kunden individuelle Lösungen anzubieten. So wirbt die Hammesfahr Vertriebs GmbH in einer Broschüre: „Wer heutzutage in der Kommunikation nicht untergehen will, muss auffallen. Und er muss sich differenzieren, um sich eindeutig zu positionieren. Das gilt für Werbung ebenso wie für Etiketten, Verpackungen oder klassische Printprodukte. Denn der erste Eindruck entscheidet in Sekundenbruchteilen über den Erfolg eines Produktes oder Mediums.“

Diesem Leitmotiv folgend hat Hammesfahr seine Produktion ausgerichtet. Für die Verpackungsentwicklung verfügt das Unternehmen über eine eigene, CAD-gestützte Mustermacherei mit einem Schneideplotter sowie eine eigene digitale Vorstufe mit Agfa :ApogeeX PDF-Workflow und Fuji-CtP-Anlage. Highlight im Maschinenpark ist jedoch eine 706 MAN Roland LTTLV (mit Doppellackwerk und Zwischentrocknung) sowie dem Zusatzaggregat InlineFoiler Prindor. Bei dieser Kaltfolienkaschierung wird eine Folie – vollflächig oder partiell – auf den Bedruckstoff (Karton oder Papier) aufgebracht. Danach werden Bedruckstoff und Folie in den folgenden Druck- und Lackwerken weiter bedruckt und veredelt. Neben Kaltfolienkaschierungen sind UV- und Spot-Lackierungen, Iriodin-, MiraFoil- sowie Blisterlackierungen und vieles mehr in der Maschine inline möglich. Faltschachteln und Blisterkarten werden auf Stanz- und Prägeautomaten (teilweise mit Nutzentrennung) weiterverarbeitet.

Tool der Zukunft

„Wenn es die Kunden wollen, nehmen wir ihnen viel Aufwand ab. Denn mit der fertigen Verpackung ist es schließlich nicht getan. Wir bieten unseren Kunden ein Spektrum von der Konfektionierung der Produkte bis zur Lagerhaltung, dem Abruf oder zum Versand an“, so David Köppen und Klaus Kerkhoff ergänzt: „Dabei entspricht die Abwicklung solcher Geschäftsprozesse über das Internet der heutigen Praxis. Mit Hiflex Print Support haben wir einen ersten Schritt gemacht. Gewohnte Prozesse werden beibehalten, gewinnen jedoch deutlich an Transparenz und Effizienz. Wir sehen Print Support als Tool der Zukunft.“


Kasten: Hammesfahr: vom Buchdruck zum Verpackungs-Spezialisten

1933 wird das Unternehmen in Solingen gegründet. 1949 tritt Kurt Willemse in die Firma ein, baut Fotografie und Chemigrafie für den Buchdruck auf und richtet ein grafisches Atelier mit eigener Gravieranstalt und Stanzenmacherei ein. 1966 startet das Unternehmen mit dem Heißfoliendruck von Rolle und Bogen für hochwertige Etiketten, Verpackungen sowie Briefdrucksachen. Für diesen hochwertigen Druck sind zu diesem Zeitpunkt in der Bundesrepublik nur wenige Druckereien eingerichtet. Die Einrichtung einer Offset-Abteilung mit Heidelberger Ein- und Zweifarben-Offsetmaschinen sowie Zweifarbenmaschinen von Faber und Schleicher erweitern die Angebotspalette und die Lieferfähigkeit zu Beginn der 1970er Jahre um ein zusätzliches Druckverfahren. 1979 wird für die Herstellung besonders anspruchsvoller Etiketten und Briefausstattungen die renommierte Firma Rudolf B. Scholz in Wuppertal übernommen.

Wegen Platzmangels am Standort Solingen-Ohligs und den fehlenden Erweiterungsmöglichkeiten zieht die Firma 1988 nach Haan in ein neues Gebäude um. Nach dem Ausscheiden von Kurt Willemse übernimmt 1993 sein Sohn Ditmar Willemse, der seit 1978 im Unternehmen tätig ist, die alleinige Unternehmensführung. Er beruft seinen Sohn Dirk Willemse als Geschäftsführer ins Unternehmen. 1996 wird die Produktion komplett auf den neuesten Stand gebracht. Hammesfahr investiert in einen übergreifenden Produktionsablauf und deckt sämtliche Formate bis zum 3b-Format durch zwei neue Maschinen ab. Im Jahre 2000 wird das Hiflex MIS, 2002 ein digitaler PDF-Workflow eingeführt und eine eigene CAD-Musterentwicklung mit einem Schneideplotter aufgebaut. 2007 ist abermals ein Jahr zahlreicher Investitionen. Im Januar kommt eine neue CtP-Anlage von Fujifilm in die Vorstufe, ein zusätzlicher 3b-Stanzautomat mit Nutzentrenner wird installiert und eine moderne MAN Roland 706 LTTLV mit Prindor Kaltfolienaggregat wird in Betrieb genommen.


www.hiflex.com
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