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Workflow

Kalkulieren und Ausschießen mit Hiflex

Prozessbaum

Freitag 11. Januar 2008 - Über die wesentliche Bedeutung einer leistungsfähigen Branchensoftware im Vorfeld der Vernetzung

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Bei aller Euphorie um Vernetzung und JDF darf eines nicht vergessen werden: Vor einem erfolgreichen Einsatz muss das Unternehmen seine „Hausaufgaben“ gemacht haben. Denn JDF oder die damit verbundenen Effekte der Vernetzung kann man nicht kaufen – die Voraussetzungen muss jeder Betrieb für sich planen, erarbeiten und organisatorisch vorbereiten. Basis dafür ist das strukturelle Erfassen betriebsinterner Vorgänge und entsprechendes Zahlenmaterial sowie eine Branchensoftware, die die erforderlichen betriebswirtschaftlichen Funktionen ausführen und darstellen kann. „Bei der JDF-Vernetzung kommt es in erster Linie darauf an, dass die Branchensoftware in der Lage ist, auch komplexe Kalkulationen sachlich richtig in einem Vorgang abzubilden“, sagt Stefan Reichhart, Hiflex-Geschäftsführer und Experte, wenn es um moderne Workflows und JDF-Vernetzungen geht. Mit anderen Worten: Was nützt die schönste Vernetzung (wie hoch automatisiert auch immer), wenn die Basis, die Kalkulation, die Materialwirtschaft, die Disposition und andere Bereiche nicht oder nur unpräzise arbeiten?

MIS als Expertensystem
Klingt alles logisch und ist auch nachvollziehbar. Doch bedeutet dies, alle Produkte, alle Maschinen, alle Materialien, alle Stundensätze, alle Leistungsdaten und alle Arbeitsabläufe im Betrieb zu kennen und auch monetär bewerten zu können. Nur dann macht es wirklich Sinn, sich mit einem Management Informations System (MIS) zu beschäftigen.

Wie es im Namen bereits anklingt, dient ein MIS der Information des Managements. Kann es aber nur, wenn man das System mit Daten „füttert“, aus denen entsprechende Informationen errechnet und abgeleitet werden können. Stefan Reichhart beschreibt dies wie folgt: „Das Hiflex-System ist ein Expertensystem. Das lässt sich im Grunde mit einem Betriebsleiter vergleichen – der findet auch auf Grundlage seiner Erfahrung den bestmöglichen Produktionsweg zu jedem Produkt. Diese Erfahrung wird im Hiflex System in Logikparametern konfiguriert, so dass das System nach der Produkt-Definition den Produktionsweg selbstständig wählen kann.“

Philosophie: der CIP4-Spezifikation sehr ähnlich
Diesen Überlegungen und Tatsachen liegt die Philosophie der Hiflex Branchensoftware zugrunde, nach der ein zu kalkulierendes und zu produzierendes Druckprodukt generell zwei wesentliche Ebenen beinhaltet:
1. Die Produkt-Definition beschreibt den Aufbau der zu produzierenden Drucksache.
2. Die Prozess-Definition beschreibt die Fertigungswege.
Die Produkt-Definition enthält beispielsweise Informationen über die Art des Produkts, die Anzahl der Seiten, das Endformat, die Farben und die Papierart sowie spezielle Verarbeitungsformen oder Veredelungen. Eine Drucksache wird dabei in unterschiedliche Produktteile wie Umschlag und Inhalt unterteilt, was immer dann erforderlich wird, wenn Farben oder Bedruckstoffe für bestimmte Produktteile voneinander abweichen.

Die Prozess-Definition leitet sich aus der Produkt-Definition ab, da hier bereits durch das Festlegen von Produktteilen und Umfang die für die Produktion wesentlichen Positionen vorgegeben sind. In der Prozess-Definition wird nunmehr festgelegt, in welchen Signaturen beispielsweise ein 28-seitiger Inhalt produziert werden kann. Dies ist schließlich von den betrieblichen Produktionsmöglichkeiten abhängig, die wiederum durch den Maschinenpark bestimmt sind. Erst dann werden die für die Produktion notwendigen Einzelprozesse wie Ausschießen, Proof, Plattenbelichtung, Fortdruck, Veredelung und Weiterverarbeitung abgeleitet.

Diese Betrachtungsweise eines Druckproduktes ist mit der JDF-Spezifikation nahezu identisch. „Das hat auf die Preisfindung zunächst wenig Einfluss, ist aber von immensem Vorteil, wenn aus der Anfrage ein Auftrag wird“, stellt Stefan Reichhart fest. „Deshalb müssen Anforderungen wie verschiedene Produkte, Varianten und Auflagen innerhalb der Kalkulation, Sammelformen und komplizierte Verarbeitungen wirklichkeitsgetreu abbildbar sein und im JDF-Format einschließlich Ausschießschema abgespeichert werden können“.

AutoPilot
Durch diese Philosophie ist es möglich, sofort nach Eingabe der entsprechenden Produkt-Definition in der Eingabemaske die Prozess-Definition in einer Netz-Struktur zu erhalten. In der Hiflex Kalkulation können dabei mehrere Endprodukte mit beliebig vielen Produktteilen angelegt werden. Einzelne Produktteile können bei gleichem Bedruckstoff und gleichen Farben auf Sammelformen gestellt oder als Nutzen produziert werden.

Nach Beschreibung des zu kalkulierenden Produkts (Anzahl der Seiten, Format, Farbigkeit und Bedruckstoff) wird der komplette Produktionsweg automatisch vom System generiert. Dabei greift das System auf fundiertes Know-how zurück, das in Entscheidungstabellen im System hinterlegt ist. „Unsere Kunden berichten, dass sich etwa 80 Prozent aller Kalkulationen über diese Automatik abwickeln lassen“, so Reichhart.

Hiflex Kalkulation
Hiflex ermöglicht mit seiner Branchensoftware die automatische Kalkulation nahezu aller Bereiche der Druck- und Verfahrenstechniken. Bogen- und Rollenoffset-Produkte können ebenso kalkuliert werden wie Etiketten- und Faltschachtel-, Flexo- und Siebdruck-Produktionen oder Digitaldruck-Produkte. Dabei lassen sich innerhalb einer Kalkulation die verschiedenen Druck- und Weiterverarbeitungsverfahren miteinander kombinieren. In der Kalkulation werden die Bereiche Vorstufe (mit Einzelprozessen), Druck, Weiterverarbeitung und gegebenenfalls Fremdarbeiten berücksichtigt.

Über die flexible Eingabestruktur können auch umfangreichste Produkte beschrieben werden – die Erstellung des Produktionsweges erfolgt dann vollautomatisch mit dem „Autopilot“ (siehe oben). Das für die Berechnung des Produktionsweges notwendige Expertenwissen ist in editierbaren Logikparametern (Tabellen) hinterlegt, die es jederzeit erlauben, das System auf die individuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse des Betriebes einzustellen. Durch den Zugriff auf eine umfangreiche Papierdatenbank werden zudem Preisvergleiche ermöglicht.

Kundendaten (einschließlich beispielsweise Agentur- und/oder Vertreterprovisionen, Skonto und Bonitätsinformationen) werden automatisch übernommen. Die Kalkulation ermöglicht den Zugriff auf kundenspezifische Parameter und Preislisten. Das System kann für jeden Kunden individuelle Materialpreise, Stundensätze und Fremdarbeitssätze verwenden. Neben der freien Eingabe von Kostenpositionen lassen sich auch Auf- und Abschläge auf einzelne Bereiche zum Beispiel Material einer bestimmten Produktionsstufe definieren. Zudem werden stets die Zwischensummen über frei festzulegende Kostengruppen (zum Beispiel Wertschöpfung einer bestimmten Produktionsstufe) angezeigt.

Die Kostenübersicht lässt sich individuell konfigurieren. Eine Vollkostenrechnung ist dabei genauso möglich wie eine Aufsplittung über Teilkosten bis hin zur differenzierten Deckungsbeitragsrechnung und ermöglicht es so, individuell auf das Marktgefüge zu reagieren.

Die Aufbereitung des Angebots erfolgt über einen integrierten Angebotsgenerator mit automatischer Übernahme der Kalkulationsdaten in Microsoft Word oder andere Textverarbeitungssysteme, ohne dass Daten nochmals eingegeben werden müssen.

In einem Schritt: Kalkulation und Produktplanung
Fast alle Anbieter von Branchensoftware setzen die sogenannte Baum-Struktur ein. Das Besondere an der von Hiflex gewählten Netz-Struktur ist jedoch, dass einzelne Knoten wieder zusammengeführt werden können, so dass Signaturen auf Sammelformen platziert, durch Schneiden gesplitttet und später im Sammelhefter (oder Klebebinder) wieder zusammengeführt werden können. Dadurch ist der Produktionsablauf nicht nur auf einen Blick erfassbar, sondern auch wirklichkeitsgetreu und sachlich richtig abgebildet. Schließlich ist die Kalkulation auch die Basis für Auftragstasche, Disposition, Nachkalkulation und nicht zu vergessen für die JDF-basierte Ansteuerung der Produktionsmaschinen. Dabei ist es (für die JDF-Vernetzung) entscheidend, dass das System bereits in der Vorkalkulation die späteren Produktionswege exakt nachstellt, da die Vorkalkulation die Basis für die spätere Produktionsplanung und -steuerung bildet. Die aus der Hiflex Kalkulation übernommenen Zeitwerte stehen der elektronischen Disposition (eben der Produktionsplanung und -steuerung) bogen- oder signaturweise zur Verfügung. Arbeitsgänge sind über Flussdiagramme logisch miteinander verknüpft und werden in ihrer zeitlichen Folge grafisch dargestellt.

Verlagerung des Ausschießens
Gelegentlich macht der Blick in die Vergangenheit deutlich, warum sich Arbeitsabläufe verändern oder warum bestimmte Arbeitsschritte in andere Bereiche verlagert werden müssen. Dies gilt ganz besonders für das Ausschießen, das in den letzten Jahrzehnten aufgrund sich verändernder Technologien ständig neue Arbeitsplätze und ausführende Orte notwendig machte.

Im Buchdruck war der Drucker noch selbst für das Ausschießen der in Blei gegossenen Formen zuständig. Nach Einführung des Offsetdrucks und des Film- oder Fotosatzes „klebte“ der Offsetmonteur Text- und Bildelemente zur Seite und danach zur Druckform zusammen. Mit dem Aufkommen der Text- und Bildintegration an EBV- und später den DTP-Systemen wurden die belichteten Ganzseiten (Film) vom Offsetmonteur zur Druckform zusammengestellt. Größere Belichter und leistungsfähigere Rechner machten Computer-to-Film und damit erstmals auch die Belichtung ganzer Formen mit Hilfe von Ausschießprogrammen durch einen Operator möglich. Computer-to-Plate brachte Workflow-Systeme mit sich, in denen ein Operator die Einzelseiten zu ganzen Formen ausschoss und direkt auf Platte belichtete. JDF verlagert nunmehr Teile dieser Aufgabe in die Arbeitsvorbereitung: Die Definition des Ausschießers erfolgt im Management Information System, die Ausführung erfolgt im Produktions-Workflow (Prepress).

Veränderungen per Mausklick
Diese in modernen Workflows umgesetzte Philosophie macht es notwendig, dass das Ausschießen auf der Ebene des Sachbearbeiters unter Berücksichtigung aller notwendigen Formate, Marken und sonstiger Elemente erfolgt. Schließlich sollen die Vorgaben im späteren Produktionsablauf nicht noch einmal neu berechnet werden. So ist es von entscheidender Bedeutung, dass Hiflex für das Ausschießen nicht den Druckbogen als Basis setzt, sondern den Falzbogen. Nur so ist gewährleistet, dass der einmal definierte Auftrag glatt durch die Produktion bis in die Weiterverarbeitung läuft – oder aber an bestimmten Entscheidungsknoten verändert werden kann, ohne dass das Produkt wieder völlig neu definiert werden muss. Eine Veränderung beispielsweise der Maschinenbelegung auf eine größere oder kleinere Maschine, die auch ein neues Ausschießen notwendig macht, kann so per Mausklick erfolgen.

Strukturiert statt improvisiert
Was war zuerst? Das Ausschießen oder die Kalkulation? Früher hat man sich immer erst einen „Faulenzer“ gebaut, um zu sehen, wie das Produkt aussehen soll. Danach ließ sich meist auch kalkulieren. Eigentlich hat sich daran nichts geändert. Denn nach Eingabe der Produktparameter baut Hiflex den „digitalen Faulenzer“, der allerdings mehr ist als nur ein Hilfsmittel zur Kalkulation. Die Hiflex Kalkulation ist neben der rein betriebswirtschaftlich nutzbaren Information zugleich wesentlicher Teil des Produktionsprozesses und bestimmt mit Hilfe der JDF-Informationen den Workflow in der Vorstufe, dem Drucksaal und der Weiterverarbeitung. Stefan Reichhart bringt es auf den Punkt: „Die Arbeitsschritte erfolgen nunmehr strukturiert – nicht mehr improvisiert“.

www.hiflex.com
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