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Verpackung

Nürnberger Verpackungs-Drillinge wieder am Start

Mittwoch 18. Februar 2009 - 30 Jahre - die FachPack ist erwachsen geworden! Genau die richtige Mischung aus drei Jahrzehnten Markterfahrung gewürzt mit jugendlich-flotten Ideen serviert das Nürnberger Erfolgstrio rund ums Verpacken vom 29. September bis 1. Oktober 2009: Die FachPack (Verpackungslösungen) lädt zur Geburtstagsparty und gemeinsam mit PrintPack (Verpackungsdruck/Packmittelproduktion) sowie LogIntern (Interne Logistik) werden gut 1.300 Gäste auf Aussteller- und 34.000 auf Besucherseite erwartet. Sie kommen vorwiegend aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Benelux, Italien, Frankreich und den Wachstumsmärkten Mittelosteuropas. Vielfältige Lösungsansätze zur Ressourcen schonenden Effizienzsteigerung bietet die FachPack-Sonderschau. Beste Voraussetzungen für den Messeverbund, auch 2009 seinem hervorragenden Ruf als kompakter euroregionaler Branchentreff kompetenter Entscheider gerecht zu werden!

Besonders wohl fühlen sich in Nürnberg die vorwiegend mittelständischen Hersteller von Packstoffen, Packmitteln und Packhilfsmitteln, immerhin weit über ein Drittel der Aussteller. Sie stehen gemeinsam mit den Anbietern von Verpackungsmaschinen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Die Hälfte der FachPack-Besucher interessiert sich speziell für Packstoffe/Packmittel, weitere 27 % für Packhilfsmittel (Mehrfachnennungen).

Packmittelmarkt Deutschland: Bio-Produkte gern im Glas
18,5 Mio. t Packmittel (+5 %) wurden 2007 in Deutschland hergestellt, so der Gemeinschaftsausschuss Deutscher Verpackungshersteller (GADV) in der Industrievereinigung Kunststoffverpackungen (IK). Dabei verteilen sich die Werkstoffanteile am Verpackungsmarkt wertmäßig wie folgt: Kunststoffe 43, Papier, Karton und Pappe 32, Metalle (Aluminium, Weißblech) 19, Glas 6 %. Dabei hat Kunststoff die höchsten Wachstumsraten. 2007 gingen 4 Mrd. t Kunststoffe in den Verpackungsmarkt (+5 %). Die wichtigsten Wachstumsbereiche waren PET-Getränkeflaschen, Flaschen für Milchgetränke und Becher.
Im Markt für Behälterglas dominierte die Getränkeflasche mit 67 % von insgesamt 4,08 Mio. t, gefolgt von Lebensmittelverpackungen (25 %) und Glas für Pharma und Kosmetik (8 %). 2007 wurden noch 4 % Wachstum erzielt, so das Aktionsforum Glasverpackung in der Fachvereinigung Behälterglasindustrie. Ende 2008 schwächte sich der Markt deutlich ab. Getränke-, vor allem Bierflaschen verzeichneten einen Trend zu Individualgebinden. Das bedeutete für die Glashütten kleinere Losgrößen und häufigen Formenwechsel. Diese Entwicklung setzte sich auch bei Konserven im Lebensmittelbereich fort: Vor allem die Bio-Branche setzt verstärkt auf Glas-Verpackungen.

Renaissance der Dose
Die Produktionsmenge von Metallverpackungen erreichte 2007 mit 1,7 Mio. t einen Zuwachs von 4,7 % (Verband Metallverpackungen, VMV). Der Markt für Feinstblechverpackungen stabilisierte sich nach schwierigen Jahren wieder und zeigte in einzelnen Segmenten positive Tendenzen. Die Produktionsmenge stieg auf 540.000 t (+2,9 %). Erstmals nach Einführung der Pfandregelung hatten Getränkedosen deutlichen Anteil an der Produktionssteigerung. 430.000 t Aluminium (+4,8 %) wurden zu Verpackungen verarbeitet. Der Marktanteil von Aluminium am Getränkedosenabsatz in Deutschland stieg auf rund 50 % (Gesamtverband der Aluminiumindustrie, GDA). Vor der Einführung des Pflichtpfandes waren in Deutschland 90 % aller Getränkedosen aus Weißblech. Heute werden jährlich rund eine Milliarde Getränkedosen hergestellt mit hohen Zuwachsraten von 10 %.

Papier, Karton und Pappe für Verpackungen verzeichneten 2007 mit rund 9,6 Mio. t noch ein Wachstum von 3,5 %. Für 2008 meldet der Verband Deutscher Papierfabriken (vdp) ein Minus von 2,3 % auf 9,3 Mio. t. Ein Rekordabsatzjahr war 2007 für die Faltschachtelindustrie mit einem Plus von 11,3 % auf 881.000 t (Fachverband Faltschachtel-Industrie, FFI). Auch der Verband der
Wellpappen-Industrie (vdw) freute sich 2007 über ein Plus von 4,5 % auf 8,6 Mrd. m2 . Nach Schätzungen ging der Absatz 2008 aber um 1,8 % auf 8,4 Mrd. m2 zurück. Auch in diesem Jahr wird mit einem Rückgang gerechnet, vor allem wegen der schwächelnden Automobilindustrie.

Innovationen im Packmittelmarkt: (Fast-) Alleskönner RFID
In wirtschaftlich schwierigen Zeiten arbeiten die Entwicklungsabteilungen der Packmittelhersteller einerseits an mehr Funktionalität (Smart Packaging), andererseits an Nachhaltigkeit in der Produktion und im weiteren Lebenszyklus der Verpackung. Beides fordern Markenartikler wie Handel, um Kosten zu sparen und Produkte im Wettbewerb besser zu positionieren. So dürfen FachPack-Besucher auch 2009 auf eine Reihe von Innovationen gespannt sein.

Forschungsschwerpunkte sind Haltbarkeit, vor allem von Lebensmitteln, Produkt- und Fälschungsschutz sowie Rückverfolgbarkeit sensibler Güter wie Medikamente. Anwendungsbeispiel: so genannte Lifestyle-Medikamente, die das Wohlbefinden verbessern sollen. Vor allem über das Internet werden gefälschte Produkte verbreitet, die im besten Fall unwirksam sind, aber auch ernsthafte Gesundheitsrisiken bedeuten können. Hier steht beispielsweise die Entwicklung kostengünstiger RFID-Tags auf der Prioritätenliste ganz oben. Von ihnen wird mehr Funktionalität erwartet, als sie der Barcode bieten kann. Einen neuen Ansatz gibt es jetzt mit dem Projekt Smart-Pack, initiiert von einem führenden Aluminium-Folien-Hersteller, an dem zahlreiche Unternehmen beteiligt sind. RFID-Chips können Daten zur Fälschungssicherheit und Rückverfolgbarkeit speichern und durch passiv auslesbare Sensorik z. B. Temperaturschwankungen in der Kühlkette überwachen. Zur Kostensenkung wird RFID-Technik in den Produktionsprozess von Verpackungen integriert. Dafür kann aluminiumhaltiges Packmaterial, das als Folie auf Tablettenblistern oder Beschichtung oft bereits vorhanden ist, für die Chip-Antenne genutzt werden. Eine Herausforderung für die Entwickler ist allerdings die hohe Geschwindigkeit in der Packmittelproduktion von rund 200 m/min. Die Prozesse müssen perfekt angepasst werden, damit der präzise platzierte und zuverlässig mit der Antenne verbundene Chip mechanischen Belastungen wie Druck oder Biegung, wenn das Material auf Rollen gewickelt wird, stand hält.

Nanopartikel in der Verpackung informieren über Frischegrad
Ein weiteres Forschungsfeld mit großem Einfluss auf die Packmittelentwicklung ist die Nanotechnologie. Dieser Sammelbegriff für verschiedenste Technologien ist am besten bekannt durch den Lotus-Effekt, eine Antihaft-Beschichtung. Nanostrukturen kommen in der Natur vor, können aber durch Nanotechnologie gezielt hergestellt werden. Im Verpackungsbereich interessieren vor allem Nanopartikel, die z. B. als Beschichtung von Packmaterialien oder als Schicht in mehrlagigen Folien eingesetzt werden. So informieren an das verpackte Produkt angepasste Nanopartikel-Sensoren in der Folie durch Verfärbung über den Frischegrad.
Ein Anti-Beschlag-Effekt kann bei Oberfolien von Tiefziehverpackungen ebenso genutzt werden wie bei Scheiben von Kühltheken, so dass sich Scheibenheizungen erübrigen. Ethylenabsorber verlangsamen den Reifeprozess von Obst und Gemüse im Netz oder Beutel. Im Non-Food-Bereich hilft die Oberflächenglättung durch aufgedampfte Nanopartikel beim besseren Leeren von Behältern für Haushaltsreiniger oder Chemikalien. Vor allem in der Produktion von Kunststoff-Folien wird die Nanotechnologie angewendet. Nano-Composites als Füllstoffe ermöglichen Materialeinsparungen durch optimierte mechanische Eigenschaften wie Reißfestigkeit bei geringerem Gewicht. Gleichzeitig können geeignete Füllstoffe die Barrierewirkung der Folien verbessern. Gerade besonders preiswerte Materialien wie HDPE und LDPE (Polyethylen hoher bzw. niedriger Dichte) mit ihrer geringen Barriere gegen Sauerstoff und Wasserdampf profitieren von der Nanotechnologie. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt sind Nano-Füllstoffe für Bio-Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Die Füllstoffe dürfen dabei die biologische Abbaubarkeit des Materials nicht behindern. Allerdings ist die Risikobewertung bei einer Kontamination der Nanopartikel aus dem Packmittel in das Produkt derzeit noch eine Herausforderung.

www.fachpack.de
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