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Bayer AG bietet restliche Agfa-Anteile zum Verkauf

Freitag 16. März 2001 - Die Bayer AG, Leverkusen, will sich von ihrer restlichen Beteiligung an dem belgischen Imaging-Unternehmen Agfa-Gevaert trennen.

Wie der Pharmakonzern mitteilte, habe der Anteilsbesitz nach der Abgabe der Mehrheitsanteile vor zwei Jahren keine strategische Bedeutung mehr. Im Juni 1999 hatte Bayer 50 Prozent des Aktienkapitals seiner damaligen Tochtergesellschaft Agfa-Gevaert an die Börse gebracht. Weitere 15 Prozent übernahm zum gleichen Zeitpunkt die Gevaert N. V. als ersten Schritt ihres Engagement in dem Unternehmen.

Derzeit hält die Bayer AG noch 30 Prozent der Anteile an Agfa, dies entspricht 42 von insgesamt 140 Mio. Aktien. Von den übrigen Anteilen gehören 25 Prozent der Gevaert-Gruppe, der Rest befindet sich in Streubesitz. Bayer plant, in Kürze auf zwei Wegen mit der Veräußerung der Aktien zu beginnen: zum einen durch ein öffentliches Angebot an belgische Privatinvestoren und eine Privatplazierung bei institutionellen Investoren weltweit, zum anderen durch die Ausgabe von Wandelanleihen durch eine Bayer-Gesellschaft an institutionelle Investoren in Europa.

Zeitgleich mit der Ankündigung hat die Agfa-Gevaert-Gruppe ihre Geschäftszahlen für das Jahr 2000 bekanntgegeben. Danach stieg der Umsatz um 11 Prozent auf 5.260 Mrd. Euro, und die Umsatzrendite konnte von vormals 7,7 auf 10 Prozent gesteigert werden. Das operative Ergebnis vor Restrukturierungskosten und einmaligem Aufwand/Ertrag verbesserte sich um 45 Prozent auf 527 Mio. Euro. Nach Abzug der Restrukturierungskosten betrug das operative Ergebnis rund 400 Mio. Euro. Der Nettokonzerngewinn beläuft sich auf rund 170 Mio Euro.

Einen wesentlichen Anteil an dem Wachstum hatten laut Agfa die sogenannten „Neuen digitalen Lösungen“. Hier stieg der Umsatz um rund 60 Prozent auf 1,1 Mrd. Euro. In diesem Zusammenhang konnten die drei Bereiche Graphic Systems, Technical Imaging und Consumer Imaging ihre Umsätze erneut steigern. Den größten Anteil hält das Arbeitsgebiet Graphic Systems mit einem Umsatzanteil von 39 Prozent oder rund 2 Mrd. Euro, gefolgt von Technical Imaging und Consumer Imaging mit einem Umsatz von 1,7 beziehungsweise 1,4 Mrd. Euro.

Wie Agfa-Gevaert weiter mitteilte, wird der Konzern in Kürze Verhandlungen zum Verkauf der Geschäftsfelder Film, Finishing und Laborgeräte aufnehmen. Dabei wird dem potentiellen Käufer zugleich die Option eingeräumt, das verbleibende Geschäftsfeld des Consumer-Imaging-Bereichs ebenfalls zu übernehmen. Wann und unter welchen Bedingungen dieser Verkauf stattfinden wird, ist jedoch noch offen.

Dr. Klaus Seeger, Vorstandsvorsitzender der Agfa-Gevaert-Gruppe, kommentierte die Geschäftszahlen: „ Wir haben eine gute Basis für das Jahr 2001 geschaffen. Die Perspektiven für die allgemeine konjunkturelle Entwicklung in der Welt werden jedoch eher zurückhaltend beurteilt. Insbesondere bleibt abzuwarten, inwieweit sich eine Veränderung der Situation in den USA auf Europa auswirkt. Unsere Umsatzerwartungen sind demzufolge zurückhaltend: Wir gehen von einem Wachstum von zwei bis drei Prozent aus, wobei wir bei den Neuen digitalen Lösungen ein zweistelliges Wachstum erwarten. Es ist überdies unser Ziel, den Konzerngewinn im Jahr 2001 erneut zweistellig zu steigern.“

www.agfa.de
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