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Computer Integrated Manufactoring (CIM)

Freitag 04. Mai 2001 - Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Druck der HDM, Stuttgart haben untersucht, welche Rationalisierungspotentiale Konzepte der CIM für die Druckindustrie bieten.

Acht Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen Druck der Hochschule für Druck und Medien (HDM) in Stuttgart haben untersucht, welche Rationalisierungspotentiale Konzepte der computergeschützten Fertigung (CIM) für die Betriebe der Druckindustrie bieten.

Von Juni 2000 bis Februar 2001 wurden unter Betreuung der Professoren Dr. Raimund Baumann, Rolf Fischer und Bernd Jürgen Matt mit Unterstützung der MAN Roland Druckmaschinen AG (Offenbach) die einzelnen CIM-Disziplinen, die Ziele eines CIM-Konzeptes und deren Anwendung in der Druckindustrie anschaulich herausgearbeitet. Ergebnis ist ein Leitfaden zur Einführung eines CIM-Konzeptes, der in die Loseblattsammlung „Waypoints – Zukunftspotentiale der Druckindustrie“ einfließt. „Waypoints“ wurde ebenfalls von Studierenden des Studiengangs Wirtschafsingenieurwesen Druck im Rahmen der projektorientierten Ausbildung in Zusammenarbeit mit der MAN Roland erarbeitet und auf der Drupa 2000 in Düsseldorf erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Nach 32 Sitzungen stellten die Studenten ihr Projekt MAN Roland-Marketingchef Dr. Bernd Egert, Thomas Hauser (Leiter Unternehmenskommunikation) und Jürgen Weiß (Marketing Fachpresse) vor. Zunächst ordneten die Projektteilnehmer die verschiedenen Begrifflichkeiten rund um die Vernetzung Druckerei ein. Anschließend erläuterten sie die Teilgebiete von CIM, übertrugen ihre Erkenntnisse auf die Druckindustrie und erörterten die mit der Einführung eines CIM-Konzeptes verbundenen Rationalisierungspotentiale. Anhand eines Phasenmodells untersuchten sie beispielweise die einzelnen Stationen einer elektronischen Auftragstasche und entwickelten ein Informationsflußmodell. Auf dieser Basis erstellten sie einen Leitfaden für die Vorgehensweise bei der Einführung eines CIM-Konzeptes und wiesen auf mögliche Probleme hin. „Bei der Arbeit an dem praktischen Projekt haben wir viel gelernt“, erklärt Projektleiter Alexander Martin. Für das Weiterkommen sei es notwendig gewesen, Einblicke in die Praxis zu bekommen und die Anforderungen der Unternehmen an CIM zu diskutieren. Dazu haben Exkursionen zu MAN Roland nach Augsburg, zur Firmengruppe Appl in Wemding sowie zu dem Druck- und Verlagshaus Zarbock in Frankfurt beigetragen. Dadurch habe man die komplexen Sachverhalte eines Druckunternehmens besser verstehen und in das Projekt einfließen lassen können, sagt Martin.

„Die projektorientierte Ausbildung hat einen hohen Stellenwert im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen Druck“, berichtet Studiengangleiter Rolf Fischer. Die Studierenden würden mit aktuellen Problemstellungen aus der Praxis konfrontiert. Dabei arbeiten sie nicht nur strategisch sinnvolle Lösungskonzepte aus, sondern zeigten auch Wege zu deren praktischer Umsetzung auf. Durch die Projektarbeiten wolle man die Handlungskompetenz der Studierenden und ihre Persönlichkeitsentwicklung fördern, so Fischer weiter. „MAN Roland ist stolz darauf, das Projekt unterstützen zu dürfen“, erklärt Dr. Bernd Egert; zum einen zeige es das Interesse seines Unternehmens an der Ausbildung dringend benötigten Fachpersonals und zweitens stellten die Ergebnisse ein Mittel zur Verfügung, um in der täglichen Arbeit noch erfolgreicher sein zu können. Die Prozessorientierung und somit die „CIM-Philosophie“ werde derzeit in der Druckindustrie intensiv diskutiert. Deshalb empfehle er „Waypoints“ als herstellerneutrale Informationsquelle, um Lösungsansätze für die Verbesserung der eigenen Prozessabläufe zu finden. Die Loseblattsammlung sei zwischenzeitlich auch international auf erhebliches Interesse gestoßen. MAN Roland unterstütze derzeit eine Übersetzung ins Russische, denn für Hochschullehrer sei „Waypoints“ ein wichtiges Werkzeug, um Studierenden vor allem betriebswirtschaftliche Aspekte näher zu bringen, so Egert.

Insgesamt steckten die Studierenden rund 1200 Arbeitsstunden in das CIM-Projekt. Mit durchschnittlichen Kostensätzen eines Beratungsunternehmens bewertet, würde dies Gesamtprojektkosten von über 100.000 Mark entsprechen.

www.hdm-stuttgart.de
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