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Vorsitzender des Bildungspolitischen Ausschusses des Bundesverbandes Druck und Medien bestätigt

Montag 18. April 2005 - W. Arndt Bertelsmann, geschäftsführender Gesellschafter des W. Bertelsmann-Verlages in Bielefeld, wurde am 13. April anlässlich der Bildungspolitischen Ausschuss-Sitzung in Wiesbaden wiedergewählt.

Bertelsmann zeichnet seit 1999 verantwortlich für die Bildungspolitik des Verbandes. Als stellvertretender Vorsitzender wurde Martin Schmidt aus Dreieich bei Frankfurt gewählt, der gleichzeitig den unternehmerseitigen Vorsitz des ZFA (Zentral-Fachausschuss Berufsbildung Druck und Medien) übernimmt.
Im Rahmen der Ausschuss-Sitzung zog Bertelsmann Bilanz zur zurückliegenden Amtsperiode des Ausschusses. Er ging dabei insbesondere auf die Themengebiete Schulbildung, politische Rahmenbedingungen, berufliche Bildung und Weiterbildung ein.
Auch wenn die Ausbildungszahlen beim Ausbildungsberuf Mediengestalter in den letzten Jahren zurückgegangen sind, ist der Ausbildungsberuf nach wie vor eine Erfolgsstory. Die Integration neuer Medienformen ist gelungen. Neue Wahlqualifikationen wurden für den Bereich Verpackungsdesign und Musiknotenherstellung geschaffen, Feinjustierungen in Ausbildungsinhalten vorangetrieben und Prüfungen weiter entwickelt. Neue Ausbildungspotenziale wurden auch durch die Integration der Bereiche Digitaldruck und Flexodruck in die Ausbildungsordnung beim Drucker erschlossen. Probleme bestehen allerdings nach wie vor bei der Nachwuchsrekrutierung für den Drucker- und Buchbinderberuf, weshalb neben den traditionellen Nachwuchswerbeaktionen die Internetseiten www.drucker-werden.de und www.buchbinder-werden.de ent-wickelt wurden.
Die Frage, ob die Ausbildungsplatz-Zwangsabgabe kommt oder nicht kommt, scheint hoffentlich beantwortet. Der Ausbildungspakt zeigt hier Erfolge. Vor dem Hintergrund der geburtenstarken Jahrgänge sollte nach wie vor das Prinzip „Ausbildung geht vor Übernahme“ gelten. Im Rahmen der Ausschuss-Sitzung beschäftigte sich der Ausschuss auch mit dem neuen Berufsbildungsgesetz, das die Rahmenbedingungen für die Ausbildung definiert. Als kritisch wird hier der Einstieg in rein schulische Bildungsgänge gesehen. Regionale Ausbildungsregelungen, wie dies das Gesetz jetzt vorsieht, machen gerade vor dem europäischen Hintergrund und der zunehmenden Mobilität von Arbeitnehmern wenig Sinn.
Die Ausbildungsbilanz der Branche ist nach wie vor positiv. Mit rund 18.000 Ausbildungsverhältnissen hat Ausbildung in der Druck- und Medienwirtschaft nach wie vor Hochkonjunktur. Spitzenreiter ist der Mediengestalter mit fast 10.000 Ausbildungsverträgen, gefolgt vom Drucker mit ca. 4.000 und dem Buchbinder mit rund 1.300 Verträgen.
Bertelsmann: „Was wir in der beruflichen Bildung brauchen, sind verbindliche Bildungsstandards.“ Neben der beruflichen Erstausbildung haben wir gerade in der Weiterbildung in den letzten Jahren Standards gesetzt. Mit dem Medienfachwirt und dem Industriemeister für Digital- und Printmedien wurden zwei wichtige Weiterbildungsprofile auf dem Markt etabliert. In der Technikerausbildung haben sich die einschlägigen Schulen mit der Wirtschaft auf einen einheitlichen Rahmenlehrplan geeinigt. Der neueste Rahmenlehrplan wurde gerade veröffentlicht. Im Bereich der Hochschulbildung fand im März 2004 eine Hochschulkonferenz statt, die belegte, dass trotz aller Unterschiede, die es in den einzelnen Hochschulen gibt, ein einheitliches Qualifikationsziel besteht. Insbesondere die neuen Bachelor-Studiengänge sind in der Industrie gefragt.
Auch das neue Qualifizierungssystem für die Weiterbildung war Thema der Tagung. Insbesondere der Kompetenz-Scan für Facharbeiter erlaubt es den Betrieben eine individuelle, an aktuellen Bedarfen angepassten Qualifikations-Check-up für ihre Mitarbeiter durchzuführen.
Vorgestellt wurde auch das Bildungsprogramm der Arbeitgeber „Bildung schafft Zukunft“. Die Arbeitgeberverbände wollen mit diesem Programm eine umfassende Debatte über Bildungsreformen in Gang setzen. Sie fordern u. a., dass der Anteil der Leistungsschwächeren von derzeit rund 25 % auf ein Drittel zu reduzieren ist. Ferner soll der Anteil der Schulabbrecher von derzeit 10 % auf 3 % sinken und der Anteil der Leistungsstärksten von derzeit 10 % auf mindestens 15 % gesteigert werden. Diese und weitere Forderungen mit entsprechenden Lösungsvorschlägen sind in dem Positionspapier der BDA „Bildung schafft Zukunft“ enthalten.

www.bvdm-online.de
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