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KBA: drupa-Erfolg belebt Umsatz im zweiten Halbjahr

Der KBA-Vorstandsvorsitzende Albrecht Bolza-Schünemann zog in seinem Bericht an die Aktionäre ein sehr positives Fazit der gerade zu Ende gegangenen internationalen Fachmesse drupa 2008. Die zahlreichen gebuchten Aufträge werden die Auslastung im Segment Bogenoffsetmaschinen im 2. Halbjahr deutlich verbessern

Freitag 20. Juni 2008 - Bei der 83. ordentlichen Hauptversammlung des Druckmaschinenherstellers Koenig & Bauer AG (KBA) im Vogel Convention Center in Würzburg berichtete der Vorstandsvorsitzende Albrecht Bolza-Schünemann den zahlreich anwesenden Aktionären von einem erfolgreichen Verlauf der letzte Woche zu Ende gegangenen Fachmesse drupa. Während der 14 Tage dauernden Leitmesse für die Printmedienindustrie in Düsseldorf konnte KBA Aufträge im Gesamtwert von über 200 Mio. € buchen und das Ergebnis der drupa 2004 nochmals übertreffen. Davon profitierte vor allem das seriennahe Geschäft mit Bogenoffsetmaschinen, das in den ersten fünf Monaten besonders unter der Investitionszurückhaltung in den USA gelitten hatte. Zudem rechnet man angesichts der von der Branche sehr positiv aufgenommenen Neuheiten in den nächsten Monaten mit einem lebhaften Nachmessegeschäft. Eine endgültige Bilanz des sehr erfolgreichen drupa-Auftritts sei deshalb erst im Herbst möglich, zumal die Klärung von Finanzierungsfragen bei Kundenaufträgen aus einigen Exportmärkten angesichts der noch nicht beendeten internationalen Finanzkrise schwieriger und zeitaufwendiger geworden sei.

Technologieführung im Bogen- und Zeitungsdruck bestätigt
Auf der drupa konnte KBA auch nach Meinung vieler Fachbesucher mit zahlreichen Innovationen und Alleinstellungsmerkmalen seine technologische Führungsposition im mittel- und großformatigen Bogenoffset, bei zukunftsorientierten Verfahren für den Verpackungs- und Ökodruck sowie im Zeitungsdruck mit einer neuen, kompakten und hoch automatisierten Maschinenplattform bestätigen. Viel Interesse fanden auch die Workflow-Branchenlösungen der erst im Frühjahr gemeinsam mit dem MIS-Anbieter Hiflex (MIS = Management-Informations-System) gegründeten neuen Beratungsgesellschaft KBA Complete GmbH.

Besonders viele Aufträge gab es für die neue Hochleistungs-Mittelformatmaschine Rapida 106, die auf der Messe vor Fachpublikum ihren Anspruch als der Rüstzeit-Weltmeister untermauern konnte, und für die neue, vor allem in jungen Wachstumsmärkten gefragte Allround-Anlage Rapida 105. Im Großformat und bei den Verpackungsdruckern konnte KBA seine starke Position als Weltmarktführer mit zahlreichen Aufträgen unterlegen. Auch die bei der tschechischen Tochtergesellschaft KBA-Grafitec gefertigte neue Halbformatmaschine Rapida 75 fand viele Käufer. Im Segment Rollenoffsetmaschinen konnten mehrere Akzidenzrotationen nach Lateinamerika und Dänemark sowie zwei Anlagen für den Zeitungs- und Semicommercialdruck verkauft werden. Insbesondere für die zukunftsorientierten Kompakt-Rotationen Cortina und Commander CT werden in den nächsten Monaten weitere Bestellungen, auch aus Deutschland, erwartet.

In der Regionalstatistik des Auftragseingangs zur drupa 2008 lagen Deutschland, Russland/Ukraine, Nord- und Südamerika, China, die arabischen Staaten, Italien und Skandinavien ganz vorne.

Präsenz in Nischen und neuen Märkten soll ausgebaut werden
Die von KBA neben der starken Position in den großen Volumenmärkten Bogen-, Rollen-Akzidenz- und Zeitungsdruck seit Jahren erfolgreich verfolgte Wachstumsstrategie in weniger konjunktur- und werbeabhängigen Nischenmärkten wie Banknoten-, Blech-, UV-, Karten- und Datenträgerdruck oder industrielle Kennzeichnungstechnik soll nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden Albrecht Bolza-Schünemann konsequent weiter verfolgt werden, um von den konjunkturbedingt starken Schwankungen der großen Printmärkte unabhängiger zu werden sowie die gewünschte Risikostreuung und Ertragsstabilisierung zu erreichen. Man warte nur auf passende Gelegenheiten für die weitere Diversifizierung im Bereich Print durch sinnvolle Zukäufe. Das Dienstleistungs- und Beratungsgeschäft soll weiter ausgebaut werden. Ein Einstieg in das Geschäft mit Verbrauchsmaterialien sei ebenso wenig ausgeschlossen wie ein Engagement außerhalb des Druckbereichs z. B. in der Umwelttechnik oder anderen Wachstumsfeldern des Maschinenbaus. So verfüge KBA z. B. über die Stuttgarter Tochtergesellschaft KBA-MetalPrint bereits über Know-how und Patente in der industriellen Abluftreinigung.

Bessere Auslastung und mehr Umsatz im zweiten Halbjahr
Der auf der drupa realisierte und für die nächsten Wochen und Monate im Nachmessegeschäft zusätzlich erhoffte Auftragsschub wird im zweiten Halbjahr Auslastung und Umsatzentwicklung der Bogenoffset-Standorte deutlich verbessern. Die Rollenstandorte sind mit den um den Jahreswechsel erhaltenen Großaufträgen und dem recht regen Bestelleingang der letzten Monate für 2008 bereits voll ausgebucht und werden lieferbedingt auch im dritten und vierten Quartal den Segmentumsatz deutlich steigern. Über die im Zuge des Verkaufs des Tiefdruckgeschäfts im September 2007 angekündigte Kapazitäts- und Personalanpassung in den Werken für Rollendruckmaschinen wurde kürzlich mit den Arbeitnehmervertretern ein Interessenausgleich erreicht. Neben der über die natürliche Fluktuation bereits realisierten Personalreduzierung um gut 180 Mitarbeiter und Maßnahmen wie Altersteilzeit beinhaltet dieser ca. 100 betriebsbedingte Kündigungen am Standort Frankenthal. Während in den ersten fünf Monaten das Geschäft mit Blechdruckmaschinen und bei der Tochtergesellschaft KBA-Metronic nach Plan verlief, blieben Umsatz und Auftragseingang im Wertpapierdruck unter dem hohen Vorjahresniveau.

Angesichts des Umsatz- und Ergebnisrückstandes nach fünf Monaten nannte Albrecht Bolza-Schünemann vor dem Hintergrund der in der zweiten Jahreshälfte erwarteten deutlichen Umsatzsteigerung die Erreichung des Ende März für 2008 prognostizierten Konzernumsatzes von rund 1,6 Mrd. € ein ambitioniertes, sportliches, aber realistisches Ziel. Beim Ergebnis vor Steuern möchte man trotz mancher Risiken auf der Markt- und Wechselkursseite und der noch nicht ausgestandenen Finanzkrise möglichst nahe an das Vorjahr (2007: 63,2 Mio. €) herankommen, allerdings erst mit den deutlich steigenden Lieferungen des dritten und vierten Quartals.

Konzernergebnis 2007 verbessert
In seinem Rückblick auf das abgelaufene Geschäftsjahr zeigte sich der KBA-Vorstandsvorsitzende bei einem Umsatz nur knapp unter dem Vorjahres-Rekordwert erfreut über das erzielte Betriebsergebnis von 65,7 Mio. € (2006: 46,2 Mio. €). Dabei habe der Geschäftsbereich Rollen- und Sondermaschinen mit 64,1 Mio. € den entscheidenden Beitrag geleistet. Das Betriebsergebnis im Bogenoffset sei mit 1,6 Mio. € durch den anhaltenden Preisdruck und den Nachfrageeinbruch in den USA dagegen nicht zufriedenstellend gewesen.

Dividendenerhöhung auf 60 Cent je Aktie
Die Hauptversammlung stimmte dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat zu, 9,8 Mio. € vom Bilanzgewinn der Muttergesellschaft Koenig & Bauer AG in Höhe von 10,8 Mio. € (nach HGB) auszuschütten. Daraus resultiert eine Dividendenerhöhung auf 60 Cent je Aktie gegenüber 50 Cent im Vorjahr. Der Restbetrag von 1,0 Mio. € wird in die Gewinnrücklagen der Muttergesellschaft eingestellt.

www.kba.com
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