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Zeitung & Versandraum

NewsLiner mit CoLiner

Stefan Will (rechts), Leiter Prozessorganisation Weiterverarbeitung Kieler Zeitung: «Weil der CoLiner keine Ketten mehr hat, brauchen wir weniger Verschleissteile und haben geringere Instandhaltungs- und Lebenszykluskosten.»

Mittwoch 03. April 2013 - Als weltweit erstes Zeitungshaus hat die Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG im norddeutschen Kiel eines ihrer drei bestehenden Zeitungseinsteck-Systeme NewsLiner A mit einem Vorsammler CoLiner von Müller Martini gekoppelt.


So werden die Beilagenspitzen insbesondere während der Produktion der zahlreichen Anzeigenblätter bestens aufgefangen.

Mit der Kombi-Lösung NewsLiner A (fünf Stationen)/CoLiner (zehn Stationen) betrat das Pressehaus in der norddeutschen Seglerstadt zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren gemeinsam mit Müller Martini einsteck-technologisches Neuland. Damals hatte die Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG als weltweit erstes Zeitungshaus das auf die drupa 2008 hin neu lancierte Kombi-Einstecksystem ProLiner mit CoLiner in Betrieb genommen.

«Unsere drei NewsLiner haben erst die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht», betont Sven Fricke, Geschäftsführer der Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG. «Da war es sich im Sinne überschaubarer Investitionskosten konsequent, eine der Einstecklinien aufzurüsten.» Laut Sven Fricke lädt der modulare Baukasten der Müller Martini-Systeme zu solchen Zusatzinvestitionen geradezu ein. «Kommt hinzu, dass bei den vorgegebenen Platzverhältnissen in unserem Versandraum der neue CoLiner auch vom Layout her gesehen optimal zum NewsLiner passt.»

Erster CoLiner 2008
Neben modularem Baukasten, Layout und Investitionskosten spielten laut Sven Fricke beim Entscheid der neuen Kombi-Lösung die guten Erfahrungen mit dem 2008 installierten ProLiner mit CoLiner eine «erhebliche» Rolle. «Wir haben in diesen vier Jahren den CoLiner, in meinen Augen eine kosteneffiziente Lösung, um den gestiegenen Anforderungen im Einsteckbereich zu begegnen, als zuverlässige Anlagenerweiterung kennengelernt.»

Auch zusammen mit dem NewsLiner verursacht der Vorsammler laut Stefan Will, Leiter Prozessorganisation Weiterverarbeitung Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG, «keinerlei mechanische Probleme. Weil er keine Ketten mehr hat, brauchen wir weniger Verschleissteile und haben geringere Instandhaltungs- und Lebenszykluskosten.» Als anforderungsreich erwies lediglich die Verheiratung der beiden Steuerungs-Systeme, «doch das hat Müller Martini gelöst» (Stefan Will).

A propos Steuerung: Stefan Will bezeichnet sich als «Fan» des Mailroom Production Control (MPC): «Wir waren schon mit dem Vorgängersystem GCS zufrieden. MPC funktioniert tadellos und ist ein zuverlässiger Bestandteil unserer Produktionsplanungs-Umgebung.»

Dass sich die Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG vor knapp einem Jahr nicht für ein komplett neues Einstecksystem, sondern für die Erweiterung einer bestehenden Anlage entschieden hat, erweist sich im Nachhinein auch aus einem anderen Grund als goldrichtig. In den letzten Monaten sind nämlich die Werbebeilagen leicht zurückgegangen, nachdem sie zuvor während mehrere Jahre gestiegen waren.

664 Millionen Einsteckprozesse
Dennoch sind die Zahlen des Kieler Zeitungshauses immer noch beachtlich. Die Zahl der Werbebeilagen wird diesem Jahr voraussichtlich bei 486 Millionen Exemplaren liegen. Zusammen mit der zunehmenden Zahl redaktioneller Vorprodukte werden es gar 664 Millionen Einsteck-Prozesse sein. «Dank neuer Werbestrategien mit neuen, innovativen Produkten fangen wir den leichten Rückgang bei den klassischen Werbebeilagen auf», betont Sven Fricke.

Eingesteckt werden Commercials und Vorprodukte in Kiel
– zum einen in das Flaggschiff «Kieler Nachrichten» mit den vier Regionalausgaben für Kiel, Plön, Eckernförde und Neumünster (Totalauflage von Montag bis Freitag 100 000, am Samstag 120 000 Exemplare),
– zum zweiten in vier für Fremdkunden gedruckte Tageszeitungen mit einer Totalauflage von 270 000 Exemplaren (darunter die in einer Auflage von 140 000 Exemplaren erscheinende «Hamburger Morgenpost»),
– zum dritten – die Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG produziert nahezu alle Anzeigenblätter in der Metropol-Region Hamburg – in 35 Anzeigenblätter mit rund einer Million Auflage, von denen bis auf zwei Titel alles Fremdaufträge sind.

Die Zahl der Beilagen schwankt stark – zwischen 0 und 25 pro Zeitung bei einer oberen Gewichtslimite von einem Kilogramm pro konfektioniertes Produkt. «Unbestritten ist», so Stefan Will, «dass die beiden CoLiner die Beilagenspitzen am Dienstag und Freitag, wenn wir jeweils die Anzeigenzeitungen produzieren, bei reduziertem Personalaufwand bestens abfangen.» Damit sie auch bei hoher Geschwindigkeit konsistent in die Zeitungen eingeschossen werden, werden die Beilagen am CoLiner elektrostatisch verblockt.

Hohe Mitarbeiterkompetenz
Welche der vier Einstecklinien für welches Produkt gefahren wird, legt zwar die Abteilungsleitung fest. Ob alle Beilagen auf der Hauptmaschine eingesteckt werden, eine Kombination zwischen Hauptmaschine und CoLiner gefahren wird oder alle Beilagen ausschliesslich vom CoLiner zugeführt werden, liegt jedoch in der Kompetenz der Maschinenführer.

Dass die Mitarbeiter bei der Kieler Zeitung GmbH & Co. Offsetdruck KG aktiv in Entscheidungsprozesse miteinbezogen werden, zeigte schon die Evaluation verschiedener Versandraum-Anbieter in der komplett neuen Produktionsstäte vor elf Jahren. Damals erarbeiteten die Maschinenführer unabhängig von der Geschäftsführung einen eigenen Schlussbericht und entschieden sich für die Lösung von Müller Martini, obwohl sie sich jahrelang an ein anderes System gewöhnt hatten.

www.mullermartini.com
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