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VDMA: Brasilien hat enormes Potenzial

Dienstag 30. April 2013 - Für die deutsche Druckmaschinenindustrie ist Brasilien einer der wichtigsten Märkte der Zukunft. Während in anderen Ländern das Druckvolumen zurückgeht, steigt es im größten Land Südamerikas kontinuierlich.

Deutsche Maschinen sind gefragt – deutsche Ausbildung auch. Deshalb setzen die deutschen Druckmaschinenbauer auf Schulungen vor Ort. Am 25. April ging in Porto Alegre das achte Fachlehrerseminar nach einer Woche zu Ende. 30 Fachlehrer für Drucktechnik haben die neuesten Drucktechniken kennengelernt und sie auch angewendet. „Die Nachfrage nach Schulungen ist groß. Für uns ist das eine Win-win-Situation, denn diese Seminare sind ein sehr zielgenaues Mittel der Exportförderung. Die Fachlehrer sind Multiplikatoren, die sich für deutsche Drucktechnik einsetzen werden“, sagte Dr. Markus Heering, Geschäftsführer des Fachverbandes Druck und Papiertechnik im VDMA, am Donnerstag im Porto Alegre.

Das wirtschaftliche Wachstum hat sich in Brasilien zuletzt verlangsamt. Das merken auch die deutschen Druckmaschinenhersteller, deren Exporte 2012 leicht rückläufig waren. „Mittel- und langfristig jedoch wird Brasilien ein wirtschaftliches Powerhaus mit einem der größten Druckmärkte der Welt werden“, sagte Heering. Nach einer Prognose der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) dürfte Brasilien bis 2030 Deutschland von Platz fünf der größten Volkswirtschaften der Welt verdrängen. Bis 2060 rückt der Riese in Südamerika demnach sogar auf Platz vier vor, während Deutschland auf den zehnten Rang zurückfällt.

Getrieben wird das Wachstum Brasiliens vor allem vom Konsum. Mit steigendem wirtschaftlichen Wohlstand entsteht eine breite Mittelschicht und damit die Basis für eine starke Binnennachfrage. Die deutsche Druckmaschinenbranche profitiert von dieser Entwicklung vor allem auf zwei Märkten: Dem der Werbung und, in noch viel stärkerem Maße, dem der Verpackung. 2011 rangierte Brasiliens Druckmarkt mit einem Volumen von 20,7 Milliarden Dollar weltweit auf Platz neun. Nach einer 2012 erschienenen Studie von PIRA, einem Marktforschungsinstitut für die internationale Druck- und Papierindustrie, wird das Land bis 2016 auf Platz sieben vorrücken mit einem Marktvolumen von dann 26,3 Milliarden Dollar. Der Verpackungsdruck wird daran einen Anteil von fast 40 Prozent haben.

Ein weiterer Wachstumsmarkt ist der Bereich Bildung. Als typisches Schwellenland hat Brasilien auf diesem Gebiet noch erheblichen Nachholbedarf. Da Bildung der Schlüssel zum wirtschaftlichen Aufstieg ist, wird hier massiv investiert. Eine Folge davon ist ein hoher Bedarf an klassischen Print-Produkten wie Schulheften und Blöcken.

Die besten Teilnehmer des Fachlehrerseminars in Porto Alegre bekommen eine Einladung zu einer vierwöchigen Weiterbildung in Deutschland. Diese Schulungen finden jedes Jahr im Sommer im Aus- und Weiterbildungszentrum der Druckindustrie (AZP) in Chemnitz statt. Seit rund 20 Jahren werden dort Fachlehrer aus Entwicklungs- und Schwellenländern ausgebildet; diese Seminare werden von der Druckindustrie finanziert. „Für unsere Fachlehrer sind die Seminare und erst recht die Schulung in Deutschland sehr wichtig. In diesem Rahmen können sie Kontakte aufbauen, sich gegenseitig über aktuelle Fragen und Trends austauschen und auch international vernetzen“, sagte Leonardo Millermeister de Araújo, Direktor der Fachschule für Drucktechnik SENAI Artes Graficas „Henrique d’Ávila Bertaso“ in Porto Alegre.

Veranstalter der Schulungen im Ausland und in Deutschland ist PrintPromotion. In dieser Initiative haben sich die Hersteller von Druckmaschinen und Weiterverarbeitungtechnik zusammengeschlossen. PrintPromotion folgt einer einfachen Grundidee: Deutsche Hochtechnologie kann nur dann optimal eingesetzt werden, wenn die damit arbeitenden Menschen auch optimal für ihre Aufgabe trainiert sind. Gerade in ärmeren, aufstrebenden Ländern ist das aber bis heute oft nicht der Fall.

www.vdma.org
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