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Fachkräftemangel macht Druckbranche zu schaffen

Montag 20. Mai 2024 - Insgesamt 8.700 Auszubildende zählt die Druckbranche in Deutschland. Doch die Ausbildungs- und Fachkräftesituation setzt die Branche mit insgesamt 110.000 Beschäftigten zunehmend unter Druck. Rund 75 Prozent der 7.000 Betriebe geben an, dass sie der Fachkräftemangel vor große Herausforderungen stellt. Auch Ausbildungsplätze können nicht überall besetzt werden.

drupa – Treffpunkt für Nachwuchs- und Fachkräfte
„In der Druckindustrie herrscht seit Jahren Arbeits- und Fachkräftemangel“, heißt es bei Heidelberger Druckmaschinen. Fast in jedem zweiten Unternehmen, so das Ergebnis einer Studie, die das führende Unternehmen für Bogenoffset-Druckmaschinen kürzlich veröffentlichte, fehlt es an geeignetem Fachpersonal. Aktuell ist dies die größte Herausforderung – noch vor den gestiegenen Energiepreisen und der bürokratischen Belastung. Für die Studie hatte das Unternehmen 700 Betriebe in einer repräsentativen Untersuchung befragt. Lösungen gegen Personalmangel in Druckereien sieht das Heidelberger Unternehmen im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung. Auf diese Weise sollen Arbeitsplätze technischer und für mehr Arbeitnehmende interessant werden.[2] Auf der drupa wird das Unternehmen seine technischen und innovativen Lösungen vorstellen.

Doch trotz zunehmender Automatisierung und New Work-Konzepten bleiben qualifizierte Mitarbeitende das A und O. Recruiting ist daher ein großes Thema auf der drupa, der weltweit führenden Fachmesse für Drucktechnologien, die vom 28. Mai bis zum 7. Juni 2024 in Düsseldorf stattfindet. Für Unternehmen, die zukünftige Mitarbeiter und Auszubildende ansprechen wollen, ist die Messe ein wichtiger Treffpunkt.
So dreht sich beispielsweise im Sonderform „drupa next age“ alles um den genetischen Code der Branche – die „drupa dna“. Das Forum ist ein Anlaufpunkt für Start-ups und innovative junge sowie etablierte Unternehmen. Die Hochschule der Medien Stuttgart bietet hier gemeinsam mit dem International Circle of Educational Institues for Graphic Media Technology and Management, einen Anlaufpunkt für Alumni, Studierende und Auszubildende. Potenzielle Nachwuchskräfte und Studierende haben so die Möglichkeit, sich mit den Arbeitgebern der Zukunft auszutauschen und Konzeptentwürfe und Best Cases kennen zu lernen.

Verbandsinitiativen im Bereich Ausbildung
Zahlreiche Initiativen werben für die Berufsfelder in der Druckindustrie und unterstützen Betriebe dabei, Berufe und Jobprofile der Branche stärker bekannt zu machen. So haben beispielweise die im Bundesverband Druck und Medien (BVDM) organisierten Landesverbände Ausbildungsvideos initiiert, die Auszubildende im Bereich Medientechnologie Druck, Siebdruck und Druckverarbeitung sowie Mediengestalter/Mediengestalterinnen Digital und Print zu Wort kommen lassen. Junge Menschen, die hervorheben, dass die Ausbildung nicht nur überdurchschnittlich vergütet wird, sondern auch großen Spaß bereitet und für eine sichere berufliche Zukunft steht.

Auch der Verband Deutscher Maschinen und Anlagenbau (VDMA) startete im April die Kampagne „Talentmaschine“, mit der junge Menschen für Technologien und Berufsbilder im Maschinen- und Anlagenbau begeistert werden sollen.

Auf der drupa wird zudem der Fachverband Medienproduktion (FMP) die Premiere der Brancheninitiative „WE.ARE.PRINT“ feiern. Dabei handelt es sich um eine Plattform für die Druck- und Medienbranche, die auf Partnerschaft, Vernetzung und Talentförderung basiert.

Darüber hinaus werden auf der drupa in zahlreichen Sonderforen und Projekten die kreativen und innovativen Arbeiten von Studierenden und Auszubildenden präsentiert. Dazu Sabine Geldermann, Project Director Print Technologies Messe Düsseldorf: „Die drupa bietet Druckdienstleistern und ihrer Zulieferindustrie die einzigartige Möglichkeit, die Zukunft der Branche zu zeigen und damit Fachkräfte und den Nachwuchs gezielt anzusprechen. Ich bin überzeugt davon, dass sich zukünftig immer mehr junge Menschen von dieser innovativen Branche angezogen fühlen werden und einen Beruf in der Printindustrie ergreifen wollen.“

www.drupa.de
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