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Offsetdruck

Stark im Nischenmarkt

CEO Wim Lamens: „Offsetdruckereien im Großformat sind sehr konkurrenzfähig.“

Montag 20. August 2007 - Drukkerij Smits produziert im Großformat

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Die Drukkerij Smits aus Belgien operiert in einem Nischenmarkt. CEO Wim Lamens: „Wir arbeiten überwiegend für Buchverleger. In dieser Nische dreht sich alles um die Rationalisierung der Produktion, um kurze Lieferzeiten und fehlerloses Arbeiten. Das gelingt uns, indem wir die Druckmaschinen mit hoher Geschwindigkeit in einem großen Bogenformat laufen lassen. Auch unsere Kunden sagen: Die Größe zählt.“

Buchverleger gehören zu den größten Kunden der Drukkerij Smits aus dem belgischen Wommelgem. Deren professionelle Einkäufer für Druckerzeugnisse wissen ganz genau, wo man diese zum besten Preis bekommt. Trotzdem fürchtet CEO Wim Lamens die ausländische Konkurrenz nicht. „Ich höre natürlich auch von chinesischen Schiffen, auf denen unterwegs Planobogen zu Büchern gefalzt werden. Ich glaube aber, dass europäische Offsetdruckereien im Großformat nach wie vor sehr konkurrenzfähig sind. Natürlich muss man sich der Tatsache bewusst sein, dass man in einem Nischenmarkt operiert. Das heißt also, sich spezialisieren, auf Kernbereiche konzentrieren und ins Großformat investieren. Genau das haben wir bei Drukkerij Smits gemacht.“

Das Unternehmen wurde von Frans Smits Mitte der 50er Jahre in Wommelgem, in der Nähe der Hafenstadt Antwerpen, gegründet. Die Druckerei zog zweimal um, bevor man sich Anfang Februar 2007 in einer neuen, etwa 3.000 Quadratmeter großen Halle niederließ. Im Erdgeschoss stehen vier Offsetdruckmaschinen und eine riesige Menge Papier, die im Nu verarbeitet wird.

Investitionen in die Zukunft
Vor zehn Jahren wurde Wim Lamens vom Vorstand gebeten, für die Drukkerij Smits die besten Zukunftskonzepte auszuloten. Zu diesem Zeitpunkt waren etwa vierzig Personen im Unternehmen beschäftigt. Seines Zeichens Betriebswirt analysierte er die Daten, führte mit den Mitarbeitern Gespräche und erstellte einen fundierten Bericht. Wim Lamens: „Danach hörte ich vier Monate überhaupt nichts, bis eines Abends das Telefon läutete und der Vorstandsvorsitzende mich fragte, ob ich die Ergebnisse meines Berichts auch in die Praxis umsetzen wolle?“ Lamens sagte unter der Voraussetzung zu, dass er bei der Neustrukturierung des Unternehmens freie Hand bekommen würde. Er beendete seine bisherige Verlegertätigkeit und konzentrierte sich völlig auf das Drucken.

„Der Wechsel in der Druckvorstufe auf CtP stand zuerst an. Wir entschieden uns, dies nicht mehr im eigenen Haus zu tun, sondern auszulagern. So brauchten wir in diesem Bereich nicht zu investieren. Damit sparten wir deutlich Geld. Besonders wenn man sich überlegt, dass wir Druckmaschinen mit exotischen Formaten hatten. Mir war bewusst, dass ich mindestens auf Maschinen im Mittelformat 70 x 100 cm umstellen musste. Noch mehr war ich davon überzeugt, dass größere Maschinen für unser Unternehmen maßgeschneidert wären. Auch das Abstoßen der Weiterverarbeitung stellte sich als richtige Entscheidung heraus, da wir bei Verarbeitungsbetrieben in der Umgebung günstig einkaufen konnten. Es war nicht einfach, aber wir meisterten die schwierige Situation und schafften soviel Umsatz, dass wir wieder investieren konnten.“

Steigerung der Produktion
1999 hatte sich die Drukkerij Smits so stark weiterentwickelt, dass das Mittelformat zu klein wurde. Lamens beschloss, eine Maschine mit Bogenwendung anzuschaffen, um die Buchproduktion im 1/1-farbigen Bereich weiter zu optimieren. Die Wahl fiel auf eine Zweifarben-Rapida 142 (Format 102 x 142 cm).

„Unser damaliger Druckmaschinenlieferant konnte keine Maschine in diesem Format mit einer Wendetrommel liefern. Andererseits mussten wir mit einer derart kapitalintensiven Investition erneut bis an die Grenze unserer Möglichkeiten gehen. Ein Lieferant kann nicht unser unternehmerisches Risiko tragen, aber kreatives Mitdenken, wie eine solch umfangreiche Investition sinnvoll finanziert werden kann, ist schon sehr hilfreich. Und mit KBA schien es nicht nur technisch, sondern auch kommerziell gut zu funktionieren.“

Die Drukkerij Smits beschäftigte damals noch etwa 30 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb. „Wegen des großen Arbeitsvolumens sahen wir uns gezwungen, auf drei Schichten umzustellen. Das mag betriebswirtschaftlich vorteilhaft erscheinen, selbst befürworte ich diese Entscheidung allerdings nicht. Es fiel mir schnell auf, dass die Produktion der Nachtschicht hinter den Leistungen der Tagesschicht zurückblieb.“ Daraus resultierte, dass die Produktion mit zwei Schichten weiter gesteigert werden und noch eine weitere Druckmaschine beschafft werden musste. Im Lauf der Jahre baute die Drukkerij Smits ihren Druckmaschinenpark daher mit zwei weiteren neuen KBA-Maschinen aus. Noch eine Rapida 142, aber diesmal mit fünf Farben und einer Wendetrommel zwischen dem zweiten und dritten Druckturm plus eine Rapida 162a im Format 120 x 162 mit fünf Farben.

Keine Angst vor dem Ausland
„Die Kunden sahen, dass wir mit diesen Jumbos arbeiteten, und fragten uns, ob wir denn auch Plakate fertigen könnten. Natürlich ist das möglich. Bei derartigen Maschinen muss man allerdings bei sehr kleinen Auflagen mit einem erheblichem Makulaturanteil rechnen. Oftmals liegt die Auflage bei nicht mehr als 150 Exemplaren. Aber die Qualität ist perfekt, der Preis hervorragend und so lässt sich mit dem Plakatdruck mit unseren Großformat-Maschinen ebenfalls gut Geld verdienen. Dank unseres Großformats drucken wir neben Büchern und Plakaten auch Comics, Kataloge, Geschäftsberichte und beispielsweise Planobogen für Briefumschläge. Etwa ein Drittel ist für den niederländischen Markt bestimmt, ein kleiner Teil geht nach Frankreich und gut 60 Prozent unseres Umsatzes wird in Belgien generiert.“

Vor dem Wettbewerb aus dem Ausland hat Lamens mit seiner „lean and mean“ Druckerei keine Angst. „Das heißt nicht, dass wir nicht peinlich auf unsere Ausgaben achten, aber es gibt noch mehr als nur den Preis. Wir alle kennen Beispiele von Kunden, die eine Zeit lang Aufträge ins Ausland verlagert haben. Termineinhaltung und Qualitätskontrolle sind dann oft wenig zufriedenstellend, mit manchmal katastrophalen Folgen. Dann überlegt man sich beim zweiten Mal, wohin der Auftrag geht. Einige unserer Kunden befinden sich in der näheren Umgebung und zeichnen die ersten Druckbogen selbst ab. Sie können auf Wunsch den gesamten Herstellungsprozess verfolgen. Das ist in China schon etwas schwieriger. Da muss jemand hinfliegen und eine Zeit lang dort bleiben. Auch das kostet eine Menge Geld. Dabei sprechen wir noch nicht mal über die Verständigungsprobleme, die sich ergeben können.“

„Dank des Großformats verzeichnen wir beim Umsatz und Gewinn ein deutliches Wachstum. Die Kernfrage, die der damalige Vorstand mir vor zehn Jahren stellte, lautete: Können Sie für die kontinuierliche Entwicklung dieses grafischen Unternehmens sorgen? Das ist gelungen und dank der Großformatdruckmaschinen von KBA können wir auch voller Vertrauen in die Zukunft blicken.“



www.kba.com
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