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Anspruchsvolleres Marktumfeld macht Erreichung der Konzernziele 2019 für Koenig & Bauer schwieriger

Beim renommierten Pilotkunden Klingele in Delmenhorst bei Bremen ist Mitte November der Produktionsstart der CorruCUT für Wellpappendruck und -Verarbeitung

Freitag 08. November 2019 - Durch deutlich gestiegene konjunkturelle Risiken und den höheren Preisdruck von Seiten einiger Wettbewerber ist das Marktumfeld für Koenig & Bauer erheblich anspruchsvoller geworden. Aufgrund einer strikten Preisdisziplin haben die zum Teil massiven Zugeständnisse der Konkurrenz zu schwächeren Auftragseingängen im dritten Quartal 2019 insbesondere im Sheetfed-Segment geführt.

In den ersten drei Quartalen 2019 konnte im Konzern ein Auftragseingang von 843,0 Mio. € erreicht werden. Der Vorjahreswert von 943,2 Mio. € war durch einen Großauftrag im Wertpapierdruck begünstigt, der in dieser Dimension nicht üblich ist. Mit guten Erlösen von 292,2 Mio. € im dritten Quartal stieg der Konzernumsatz leicht gegenüber dem Vorjahr (788,8 Mio. €) auf 798,2 Mio. €. Das Konzern-EBIT von 5,2 Mio. € (2018: 28,6 Mio. €) wurde maßgeblich von den Aufwendungen für die Wachstumsoffensive 2023 beeinflusst, die kumuliert für 2019 bis 2021 bei rund 50 Mio. € liegen bei einer stärkeren Belastung des Startjahres. Vorstandsvorsitzender Claus Bolza-Schünemann erläutert weitere Details: „Neben dem rückläufigen Servicegeschäft im Zeitungsdruck haben unerwartete Projektaufwendungen für den Wertpapier-Großauftrag, ungeplante Qualitätskosten und negative Mixeffekte das Ergebnis belastet. Auch in Anbetracht der deutlich gestiegenen Konjunkturrisiken arbeiten wir seit einigen Monaten intensiv an konkreten Kostensenkungsprojekten. Dabei steht die Optimierung des konzernweiten Produktions- und Montagenetzwerks im Fokus.“ CFO Mathias Dähn ergänzt: „Neben der aktiven und schnellen Gestaltung der Kostenseite forcieren wir unsere Arbeit an innovativen Produkten, die den Kunden einen messbaren Mehrwert ermöglichen. Zusätzlich steht die Reduzierung des Working Capitals besonders im Fokus.“

6,7 % höherer Auftragseingang bei Sheetfed
Neben einem starken Service-Neugeschäft führten höhere Maschinenbestellungen im Mittelformat zu einem Zuwachs des Auftragseingangs bei Sheetfed um 6,7 % auf 460,0 Mio. € (2018: 431,3 Mio. €). Mit 407,4 Mio. € lag der Umsatz auf dem Niveau des Vorjahres (409,4 Mio. €). Der gute Auftragsbestand von 242,5 Mio. € (2018: 253,6 Mio. €) sorgt weiterhin für eine hohe Kapazitätsauslastung. Durch den Produktmix und temporär damit verbundene höhere Qualitätskosten lag das EBIT mit -2,2 Mio. € unter dem Vorjahr (14,0 Mio. €).

Leichtes Umsatzplus bei Digital & Web
Bei Digital & Web lag der Auftragseingang mit 108,0 Mio. € um 3,9 % unter dem Vorjahreswert von 112,4 Mio. €. Mehr Maschinenverkäufe im Zeitungs- und digitalen Dekordruck konnten das rückläufige Servicegeschäft im Zeitungsdruck und die geringeren Maschinenbestellungen im flexiblen Verpackungsdruck nicht kompensieren. Während sich der Umsatz von 102,8 Mio. € auf 105,4 Mio. € leicht erhöhte, legte der Auftragsbestand von 72,1 Mio. € auf 88,4 Mio. € deutlich zu. Das durch hohe Markteintritts- und Wachstumsaufwendungen belastete EBIT betrug -15,7 Mio. € gegenüber -10,8 Mio. € im Vorjahr.

3,9 % mehr Umsatz bei Special
Bei Special lag der Auftragseingang mit 305,3 Mio. € unter dem durch einen Großauftrag im Wertpapierdruck beeinflussten Vorjahreswert von 428,3 Mio. €. In einem wettbewerbsintensiven Umfeld konnten wir im Wertpapierdruck nicht bei allen Auftragsvergaben reüssieren, gleichwohl lagen die Maschinenbestellungen auf Planniveau. Nach einem starken Metalldruck-Neugeschäft in den letzten Jahren mit Bestellungen großer Maschinenlinien für den 3-Teil-Dosendruck hat sich die dynamische Nachfrage aktuell beruhigt. Dagegen konnten wir deutliche Auftragszuwächse im Glas-/Hohlkörperdruck erzielen. Der Umsatz legte von 299,0 Mio. € auf 310,7 Mio. € zu. Das EBIT lag durch den Produktmix und unerwartete Projektaufwendungen beim Wertpapier-Großauftrag bei 13,1 Mio. € nach 25,3 Mio. € im Vorjahr. Mit 339,1 Mio. € liegen Auftragsbestand und Kapazitätsauslastung auf einem hohen Niveau (2018: 460,3 Mio. €).

Eigenkapitalquote von 33,2 %
Trotz niedrigerer Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie gestiegener Kundenanzahlungen haben höhere Vorräte und Vertragsvermögenswerte sowie hohe Investitionen für Bau- und IT-Projekte den Cashflow maßgeblich belastet. CFO Mathias Dähn ergänzt: „Zu den hohen Investitionsauszahlungen kam noch ein signifikanter Sondereffekt. Nach dem Abschluss des Selbstanzeige-Verfahrens wegen Defiziten in der Korruptionsprävention bei der Schweizer Tochtergesellschaft KBA-NotaSys SA war der Cashflow in den ersten neun Monaten 2019 von der Zahlung in Höhe von 30 Mio. CHF an die schweizerische Bundesanwaltschaft für die festgelegte Gewinneinziehung belastet. Eine zusätzliche deutliche Kapitalbindung resultiert aus dem Ägypten-Großauftrag im Banknotendruck durch die realisierten Vertragsvermögenswerte nach Berücksichtigung der erhaltenen Anzahlungen. Ende September 2019 betrug die daraus resultierende Cash-Belastung 31,7 Mio. €. Eine Liquiditätsentlastung erwarten wir nach dem Projektabschluss im dritten Quartal 2020.“

Konzernziele 2019
CEO Claus Bolza-Schünemann: „Die Erreichung unserer Jahresziele 2019 – organischer Umsatzanstieg im Konzern von rund 4 % und eine EBIT-Marge von rund 6% – ist in diesem anspruchsvolleren Marktumfeld mit schwächeren Auftragseingängen im dritten Quartal deutlich herausfordernder geworden. Bei aktuell hoher Kapazitätsauslastung setzt die Zielerreichung die planmäßige Auftragsabwicklung, die Gewinnung der noch erwarteten Aufträge und die zeitgerechte Wirkung eingeleiteter Kostensenkungsmaßnahmen voraus.“  

www.koenig-bauer.com
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