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Workflow

Bruhin packt es an

In der Vorstufenabteilung bildet ein Kodak Prinergy Connect-Workflow-System seit dem Jahr 2004 das Rückgrat der digitalen Produktion.

Dienstag 17. Juli 2007 - Akzidenz allein kann nicht genügen. Die Investition in einen vollautomatisierten Kodak Magnus 800 Quantum-Plattenbelichter hat die Bruhin AG mit der Ergänzung ihres Kodak Prinergy Connect-Workflows um die Kodak Prinergy Powerpack-Software verknüpft. Das Ziel: mehr Druckplatten in kürzerer Zeit zur Verfügung zu haben, auch für das neue Ressort Faltschachteldruck.

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Erfolgreich anders sein und dem Markt etwas Besonderes bieten. Das schätzen die Kunden der Bruhin AG im Großraum Zürich ebenso wie Agenturen und direkte Auftraggeber aus Bern und Basel. Als Werbeträger beliebte Restaurant-Tischsets in sehr hohen und Overheadfolien in sehr niedrigen Auflagen sind bezeichnende „Dauerläufer“ im Fertigungsprogramm, die dem in Freienbach am Zürichsee domizilierten Unternehmen zu landesweiter Bekanntheit verholfen haben. Zu den Standards bei Printprodukten gehören Periodika, Kataloge, Werbebroschüren, Bücher, Geschäftsdrucksachen und Kalender. Ziemlich jung ist hingegen Bruhins Engagement im Verpackungsdruck. Anspruchsvolle Faltschachteln in relativ kleinen Losgrößen, damit erschließt sich das rund 50 Mitarbeiter starke Unternehmen ein weiteres Geschäftsfeld.

Aus Veranlagung innovativ
Nach Neuem zu drängen – technisch wie im Produkt- und Dienstleistungssortiment – entspricht Urs Bruhins Naturell. Der Geschäftsführer und heute alleinige Gesellschafter der Bruhin AG hat als Technologie-Pionier wiederholt aufhorchen lassen. Schon 1993 leitete er den ersten Computer-to-Plate-Anwenderbetrieb der Schweiz. Unter seiner Federführung wurde die Bruhin AG im Jahr 1995 zum ersten Schweizer Unternehmen, das mit einem Kodak (Creo) Platesetter Druckplatten digital belichtete. Mit der Umrüstung zu einem PlateSetter Thermal 3244 im Jahr 2000 erfolgte die Weichenstellung zu Thermo-CTP. Auf Mitte der Neunzigerjahre datieren die ersten Praxiserfahrungen mit der FM-Rasterung. Und bei datenbankbasierten Cross-Media-Dienstleistungen, die heute unter dem Namen Bingo vermarktet werden, hat die Bruhin AG ebenfalls frühzeitig vorgelegt.

Selbstverständlich ist Urs Bruhin in seinem Innovationsstreben nicht allein. Zusammen mit rund 50 Beschäftigten lebt er das im Unternehmensleitbild formulierte Credo „Mit einer hervorragenden Teamarbeit wollen wir unser innovatives Potenzial nutzen und weit überdurchschnittliche Leistungen im Dienste unserer Kunden sicherstellen.“

Was die in zwei bis drei Schichten laufende Produktion angeht, erweist sich die Bruhin AG als Generalist. Unter einem Dach finden sich die digitale Druckvorstufe, ein kleiner grafischer Kreativbereich, Bogenoffsetdruck, Buchbinderei, Konfektionierung und Lager/Versand. Was aber nicht so zu interpretieren ist, dass man alles selbst macht. Den Bogenoffsetdruck repräsentieren zwei Fünffarbenmaschinen in der 72 x 100-cm-Formatklasse – eine mit zusätzlichem Dispersionslackwerk – und eine Zweifarbenmaschine im Format 52 x 74 cm. Druckaufträge, die sich für die Maschinen der Bruhin AG nicht eignen, werden an einen lokalen Kooperationspartner vergeben. Und trotz der vielseitig ausgestatteten Druckweiterverarbeitung, darunter speziell entwickelte Konfektionier- und Verpackungsmaschinen für die Tischsets, nimmt man für Folienprägedruck, Klebebindung und Stanzarbeiten die Leistungen externer Partner in Anspruch.

Einmal Thermo-CTP, wieder Thermo-CTP von Kodak
Mehr Aufträge mit kleineren Auflagen, der Zwang zur Verkürzung von Durchlaufzeiten, das Engagement im qualitativ ambitionierten Faltschachteldruck, das waren die wesentlichen Geschäfts- und Markterfordernisse, die Urs Bruhin zu einer Ersatzinvestition für den in die Jahre gekommenen Platesetter veranlassten. Ob auch eine andere CTP-Maschine als der KODAK MAGNUS 800 Quantum-Plattenbelichter in Frage gekommen wäre? „In letzter Konsequenz nein, obwohl wir uns natürlich schon auf dem Markt umgeschaut haben“, entgegnet Urs Bruhin. „Für uns stand fest, dass es wieder ein Thermoplattenbelichter werden sollte. Die Umstellung auf Thermo-CTP hat ja seinerzeit den Plattenherstellungsprozess vereinfacht und den berühmten qualitativen Quantensprung gebracht. An dem neuen KODAK-Plattenbelichter haben uns die stabile Bauweise der ganzen Maschine, die zuverlässige Produktivität und das gewohnt hohe Niveau der Bebilderungsqualität überzeugt.“ Nicht zu vergessen die Automatisierung: „Etwas anderes als eine vollautomatische CTP-Anlage wäre hier nicht in Frage gekommen. Unsere Fachkräfte haben Besseres zu tun, als Druckplatten anzulegen und zu verschieben.“ Immerhin geht es um eine Größenordnung zwischen 80 und 110 Platten, die der KODAK MAGNUS 800 Quantum Tag für Tag zu bebildern hat.

Ein Autoloader mit Mehrkassetteneinheit (MCU) versorgt den KODAK MAGNUS 800 Quantum-Plattenbelichter mit frischen Druckplatten, die im Zuge des Ladevorgangs eine präzise Registerstanzung erhalten. Die MCU kann in fünf Kassetten bis zu 5 x 100 Druckplatten in fünf verschiedenen Formaten für den Einzug im Wechsel bereithalten. Obwohl es im eigenen Drucksaal nur drei Plattenformate gibt, nutzt die Bruhin AG diese Flexibilität aus. Zwei zusätzliche Formate sind für die Backup- und Überhang-Unterstützung der Spühler Druck AG (Inhaber Toni Bruhin) im 12 km entfernten Rüti reserviert, die ebenfalls einen KODAK-Belichter im Einsatz hat. Für die außer Haus vergebenen kleinformatigen Druckaufträge bebildert der KODAK MAGNUS 800 Quantum gleichfalls die Platten – meist im 70er-Raster, aber teilweise auch mit der KODAK STACCATO-20-Rasterung. Für Urs Bruhin hat die klare Arbeitsteilung zwei große Vorteile: „Zum einen haben wir bei allen Jobs die Vorstufenproduktion komplett unter Kontrolle. Zum anderen kennen wir uns mittlerweile bei FM-Rastern genau aus und wissen, wie man die Tonwertkalibrierungskurven erstellt und richtig anwendet. Dieses Know-how geben wir nicht aus den Händen, sondern beliefern unsere Partner mit den fertigen Druckplatten.“

Ob die Platten für den internen oder externen Gebrauch bestimmt sind, beim verwendeten Typ handelt es sich immer um die vorerwärmungsfreie, hoch auflösende KODAK ELEKTRA Excel HRO-Thermoplatte. Bei Bedarf, sprich wenn die Auflage 150.000 Drucke übersteigt, werden die Plattensätze in einem separaten Arbeitsschritt eingebrannt.

Auf Effizienz getrimmter Workflow
Im CTP-Vorfeld lenkt ein KODAK PRINERGY CONNECT-Workflow-System die Daten in die richtigen Bahnen. Das PDF-Workflow-System interagiert mit einer Opix-Mediendatenbank, die neben anderen Aufgaben die Archivierungsfunktion für die Druckvorstufendaten übernimmt. Akzidenzaufträge nehmen in der Vorstufenabteilung den „klassischen Lauf“: Dateneingangskontrolle, unterstützt durch die automatischen Preflight-Tools von PRINERGY, falls nötig Ausgabe von Farbproofs auf dem KODAK MATCHPRINT Inkjet 400-System oder – hauptsächlich im Fall von Tischsets und Verpackungen – auf einem KODAK APPROVAL-Rasterproofsystem und dann Ausschießen mit der KODAK PREPS-Software. „Anschließend wird ein Formproof gemacht, den der Kunde erhält. Unmittelbar nach dem Gut-zum-Druck erfolgt die Plattenbebilderung“, berichtet Urs Bruhin.

Dass sich diese Schilderung fast banal anhört, ist dem Wirken vieler automatischer Funktionen und Tools des KODAK PRINERGY-Workflows zu verdanken. Hervorzuheben ist hier beispielsweise die ebenenorientierte PDF-Versionierung. Gerade bei Jobs mit den unvermeidlichen Sprachversionen erleichtert dieses Tool die digitale Bearbeitung ungemein. Gleiches gilt für die Produktion von Verpackungen, bei denen Serien mit produktbezogenen Mutationen an der Tagesordnung sind.

Verpackungsdruck erfordert adäquate Workflow-Tools
Überhaupt forciert das Unternehmen seit einigen Jahren den Faltschachteldruck. Unter anderem sind es Hersteller von edlen Schokoladen, Pralinés und Gebäck, die in Freienbach Verpackungen in relativ kleinen Losgrößen produzieren lassen. Dabei profitiert die Bruhin Druck AG sowohl vom eigenen Vorstufen-Know-how als auch von den drucktechnischen Fertigkeiten im Verarbeiten migrationsarmer Druckfarben, Sonderfarben und Dispersionslacke. Deshalb war es folgerichtig, dass das vorhandene PRINERGY CONNECT-System im Herbst 2006 um den PRINERGY Powerpack-Verpackungsworkflow erweitert wurde.

Damit wuchs das Arsenal der Workflowsoftware um verschiedene verpackungsspezifische Tools: Die Programme KODAK PRINERGY PDF Compare und Merge vereinfachen und automatisieren Korrekturzyklen sowie den Umgang mit verschiedenen Versionen von PDF-Dateien. Mit der DotShop-Software lassen sich die Rasterparameter von Objekten in PDF-Dateien individuell einstellen und die KODAK PRINERGY PDF Advanced Trap Editor-Software stellt das Instrumentarium für die Bearbeitung von Über- und Unterfüllungen gemäß den Erfordernissen des Verpackungsdrucks bereit. Für das Repetieren der Faltschachtel-Nutzen und die Bogenmontage ist die KODAK PANDORA-Software verantwortlich. Schließlich bietet die KODAK PRINERGY Plate Builder-Software rationelle Möglichkeiten, um spezielle Formen zu erstellen – beispielsweise für Lacke, Deckweiß oder spezielle Sonderfarben. „Damit stehen uns innerhalb unseres gewohnten Prepress-Workflows alle nötigen Werkzeuge zur Verfügung, um die Faltschachtelaufträge effizient für den Druck vorzubereiten“, erklärt Urs Bruhin.

Letztlich münden alle Prepress-Datenströme in die Renderstation, die den KODAK MAGNUS 800 Quantum ansteuert. Der Thermoplattenbelichter in der F-Geschwindigkeitsversion bebildert laut Urs Bruhin stündlich bis zu 23 Platten für seine beiden großen Druckmaschinen. Wenn die Durchsatzanforderungen noch steigen sollten, könnte der umsichtige Unternehmer dem gelassen entgegenblicken. Eine Aufrüstung vor Ort auf die V- oder X-Geschwindigkeit (30 bzw. 40 vollformatige Platten pro Stunde) wäre binnen eines Tages erledigt.


www.graphics.kodak.com
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