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Bodenbeläge: Grenzenlose Möglichkeiten durch digitale Druckverfahren

Die Kollektion „Lucerna“ lehnt sich an Schieferstrukturen an. Sie wird digital gedruckt.

Montag 18. Juli 2011 - Bei der V&B Fliesen GmbH in Merzig haben hochwertige Fliesenkonzepte Tradition - seit 1852 stellt man hier schon Wand- und Bodenbeläge her. Jetzt wird hier auch digital gedruckt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Die Designmöglichkeiten der Fliesen sind unbegrenzt, die Umsetzung einfach und wirtschaftlich, das Ergebnis hochwertig.

Auch neue Materialien können so eingesetzt werden. Wie groß die Möglichkeiten auf diesem Gebiet sind, zeigt auch die viscom, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, die vom 13. bis 15. Oktober 2011 in Düsseldorf stattfindet. Hier erfahren Besucher neueste Techniken und Anwendungen des Digitaldrucks, wie sie auch die V&B Fliesen GmbH anwendet.

Allein die schiere Größe ist beeindruckend: Rund 3,5 Kilometer lang ist das Produktionsgelände, auf dem die V&B Fliesen GmbH angesiedelt ist, beinahe eine kleine Stadt für sich. Das Mitte 2007 gegründete Joint-Venture von Villeroy & Boch und dem türkischen Lifestyle-Konzern Eczacibasi unterhält jedoch noch zwei weitere Standorte in Mettlach und im französischen La Ferte Gaucher. In Merzig ist man auf die Produktion von Bodenfliesen aus Feinsteinzeug spezialisiert. In der Kreisstadt in der Nähe von Saarbrücken wurde im August 2010 ein neuer digitaler Fliesendrucker installiert. „Damit lassen sich ganz neue Designs realisieren, die mit den bekannten Applikationstechniken bisher nicht möglich wären“, so Heike Koltes. Die Ingenieurin leitet als Head of RDQ Research, Development & Quality die Entwicklung im Bereich Fliesen. Um welche Art von Dekoren es hier geht, lässt sich an den beiden ersten Kollektionen, die mit der neuen Maschine gedruckt wurden, gut ablesen. Bei den Fliesenreihen „East End“ und „Lucerna“ handelt es sich um Designs, die von Sandstein bzw. Naturschiefer inspiriert wurden, ein Trend-Thema. Denn Fliesen mit Steindekor bieten gegenüber Natursteinplatten erhebliche Vorteile: Sie sind leichter zur verarbeiten und zu reinigen und weit weniger empfindlich. Entsprechend gut verkaufen sich die beiden Kollektionen.

Während bei konventionellen Verfahren eine plane Rohfliese notwendig ist, weil es sonst beim Dekorieren zu Farbabrissen kommt, können im Digitaldruck strukturierte Oberflächen verwendet werden. Die V&B Fliesen GmbH möchte den Digitaldruck auf Fliesen jedoch auch in weiteren Segmenten nutzen. Zusammen mit der Mutter Villeroy & Boch, die neben Geschirr auch Sanitärkeramik herstellt, bietet man für anspruchsvolle Privatkunden sowie den Objektbereich komplette Bäder aus einem Guss. Die passenden Fliesen können nun auch in deutlich kleineren Chargen wirtschaftlich hergestellt werden, denn die aufwendige Gravur der Walzen für den Farbauftrag entfällt ersatzlos. Die Fähigkeit des Druckers auch auf unebenen Flächen drucken zu können, will man sich zudem bei Dekorfliesen mit Reliefs zunutze machen. Künftig kann man diese mit Digitaldruck deutlich rationeller produzieren, zudem ergeben sich Einsparmöglichkeiten bei der Lagerhaltung. Derzeit liege der Fokus jedoch klar darauf, die Marke durch besonders hohe Designqualität noch deutlicher zu positionieren, so Jacqueline Bauer, Head of Marketing. Zahlreiche Designpreise, wie etwa Red Dot Awards 2009, 2010 und 2011, zeugen davon, dass dieser Anspruch eingelöst wird.
Ende 2010 hat die V&B Fliesen GmbH in Merzig die strenge europäische Umweltzertifizierung EMAS erhalten. Darauf will man aufbauen: Künftig kann der Digitaldruck auch helfen, Bruch, Fehldrucke und Druckabfälle weiter zu reduzieren.

Auf der viscom bietet das neu aufgelegte Forum Individualdesign in Zusammenarbeit mit der Materialagentur raumPROBE, FORTEAM Kommunikation und Mutoh Deutschland alles rund um die digital gedruckten Welten. Zu sehen sind rund 150 innovative Materialien und Muster. So zeigen die Aussteller in der Sonderschau „Individualdesign meets Materials“ ihre innovativsten Materialien und Umsetzungsbeispiele aus den Bereichen Möbel, Boden und Fassade, Wand und Decke, Textil und Glas sowie weitere Materialinnovationen, Elemente für den PoS und Markendesign. Erneut gibt es auch die Präsentation „Vom Pixel zum Produkt“, die den digitalen Workflow vom Digitalbild über die Bildbearbeitung bis zum Endprodukt und zum Bewegtbild zeigt. Im „Individualdruck Workshop“ wird dem Thema Individualdesign ein ganzer Tag gewidmet. Experten geben Auskunft zu Customising und Veredelungstechniken, Produktionsverfahren und Technik und geben Best Practice Beispiele.

Die viscom, Internationale Fachmesse für visuelle Kommunikation, Technik und Design, findet statt vom 13. bis 15. Oktober auf dem Messegelände Düsseldorf. Erwartet werden rund 350 Aussteller aus über 30 Ländern und über 11.000 Besucher.

www.viscom-messe.com
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