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Steigende Investitionen im drupa-Jahr 2016 in Wachstumsmärkte Digital- und Verpackungsdruck erwartet

Dienstag 21. Juni 2016 - Der Verband Druck und Medien in Baden-Württemberg berichtet zum Halbjahreswechsel zur wirtschaftlichen Lage der Druck- und Medienindustrie. Neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr wird ein Ausblick auf das laufende Jahr 2016 gegeben.

Tarifverhandlungen 2016 abgeschlossen
Nach intensiven Auseinandersetzungen haben sich der Bundesverband Druck und Medien (bvdm) und ver.di in der vierten Verhandlungsrunde am 13./14. Juni 2016 auf ein neues Lohnabkommen geeinigt.
Dieses sieht innerhalb einer 29-monatigen Laufzeit zwei lineare Erhöhungen vor: Ab dem 1. Juli 2016 werden die Löhne der gewerblichen Arbeitnehmer der Druckindustrie um 2% erhöht, zum 1. August 2017 steigt der Lohn um weitere 1,8%. Der Abschluss gilt vorbehaltlich der schriftlichen Zustimmung der Tarifvertragsparteien bis zum 11. Juli 2016.
Mit diesem Abschluss haben sich die Tarifparteien auf ein Ergebnis geeinigt, das eindeutig hinter den Tarifverhandlungsabschlüssen anderer Branchen in diesem Jahr liegt. Damit wurde der schwierigen Situation der Branche Rechnung getragen.

Wirtschaftliche Lage 2015 nicht zufriedenstellend
Der Druckindustrie gelang es nicht, vom allgemeinen Wirtschaftswachstum des Jahres 2015 zu profitieren. Noch immer gibt es einen enorm hohen Wettbewerbsdruck in der Branche, der sich ungünstig auf Umsatz und Ertragslage auswirkt.
Die Betriebe der deutschen Druck- und Medienwirtschaft mit über 50 Mitarbeitern erwirtschafteten 2015 einen Umsatz von 11,86 Mrd. Euro, das sind 2,7 % weniger als im Vorjahr.
Die Entwicklung des gesamten Branchenumsatzes, der alle Unternehmen mit einem Jahresumsatz von über 17.500 Euro umfasst, wird nach Schätzungen des bvdm ebenfalls negativ ausfallen. Nach einem stabilen Jahr 2014 wird für 2015 ein Umsatzrückgang von 2,0 % auf 20,3 Mrd. Euro prognostiziert.

Kapazitätsauslastung rückläufig
Die bundesweite Kapazitätsauslastung ging in 2015 um 3 % auf 83,7 % zurück, was eine nicht zufriedenstellende Ertragslage für die Unternehmen bedeutet.

Steigende Investitionen im drupa-Jahr 2016
Erfreulich: Bessere Finanzierungsbedingungen für Druckunternehmen lassen erwarten, dass aufgeschobene Investitionen im drupa-Jahr 2016 nachgeholt werden. Motive für die Investitionen der letzten Jahre waren im Wesentlichen Ersatzbeschaffung und Rationalisierung. In das drupa-Jahr 2016 aufgeschobene Investitionen sollen nun nachgeholt werden. Die Prognose für 2016 geht von einer Steigerung der Investitionstätigkeit bei bundesweit allen Betrieben über 20 Mitarbeitern von 7,3 % auf 644 Mio. aus. Gemäß einer KfW-Umfrage haben sich – längst überfällig – nun endlich auch die Finanzierungsbedingungen für Druckunternehmen verbessert, was die Investitionstätigkeit zusätzlich unterstützt.
Neben den Wachstumsmärkten Digitaldruck und Verpackungsdruck sind es Investitionen in technische Innovationen, die neue Geschäftsfelder eröffnen. Die größten Wachstumschancen liegen in der Weiterentwicklung hin zur Druckindustrie 4.0, in der Kunden und Lieferanten, Maschinen und Material, Produktion und Dienstleistungen (global) vernetzt werden.

Kostentreiber und Einsparpotenziale
Die größten Kostentreiber sind nach wie vor die steigenden Preise für Material, Maschinen und Energie. In einer Verbesserung der Einkaufsorganisation sehen die Betriebe der Branche auch die größten Einsparpotenziale.

Mitarbeiterzahlen sinkend
In den 97 vom statistischen Landesamt erfassten Betrieben mit über 50 Mitarbeitern in Baden-Württemberg arbeiteten in 2015 rund 10.700 Mitarbeiter. Dies sind ca. 475 Mitarbeiter weniger als in den im Jahr 2014 erfassten 99 Betrieben.

Weniger Arbeitslose und mehr offene Stellen
Die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen mit Druckberufen ging erfreulicherweise von 1.700 in 2014 auf 1.572 in 2015 zurück. Dem gegenüber standen in 2014 357 und in 2015 379 offene Stellen.

Insolvenzen einstellig
Die Konsolidierung in der Druckbranche in Baden-Württemberg geht weiter. Zwar pendelte sich die Anzahl der Insolvenzen in den vergangenen beiden Jahren im einstelligen Bereich ein. 2014 gingen 8 Betriebe in die Insolvenz, in 2015 waren es 9. Allerdings scheiden immer noch zahlreiche Betriebe durch Betriebsaufgabe aus dem Markt aus.

Ausbildungszahlen leicht gestiegen
Vergleicht man die Gesamtzahl der Auszubildenden im ersten Ausbildungsjahr im Verbandsgebiet mit dem Vorjahr, so ist eine leichte Steigerung von etwas mehr als 4 % auf insgesamt 675 zu verzeichnen, 2014 waren es noch 648.
Über die drei Ausbildungsjahre hinweg werden in der Druck- und Medienindustrie in 2015 1956 Auszubildende beschäftigt. Dies sind rund 3 % mehr als im Jahr 2014 mit 1904 Auszubildenden.
Die leicht erhöhte Anzahl der Ausbildungsverhältnisse wirkt sich minimal auf die Ausbildungsquoten aus. Sie liegt wie im Vorjahr konstant bei knapp 10 %.

Optimistischer Ausblick auf 2016
Gemäß GfK-Konsumklimaindex wird die hohe Kaufbereitschaft der Verbraucher auch in 2016 in Deutschland weiter anhalten. Daraus ergeben sich potenziell positive Impulse auf die Werbeausgaben und den Verpackungsdruck. Der ZAW erwartet zudem steigende Ausgaben für Werbung, u.a. aus großen Sportereignissen wie den Olympischen Spielen oder der Fußball EM 2016, wovon ebenfalls ein Impuls für die Druckindustrie ausgehen kann.
Die Nettowerbeeinnahmen in 2015 von 15,22 Mrd. Euro liegen leicht unter dem Wert des Vorjahres in 2014 von 15,33 Mrd. Euro. Der Printanteil daran betrug 2015 56 %, d.h. rund 8,5 Mrd. Euro. Auch für 2016 wird ein ähnlicher Wert erwartet.

www.verband-druck-bw.de
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