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Zeitung & Versandraum

World Press Trends: Leserzahlen der Zeitungen steigen

Dienstag 04. September 2012 - Dank der vielfachen Möglichkeiten Zeitung zu lesen sind die Leserzahlen so hoch wie nie zuvor. Doch noch gelingt es den Verlegern nicht, dieses Wachstum auch in Bezug auf die Einnahmen aus dem Digitalgeschäft zu erzielen, so der Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien am Montag bei der jährlichen Vorstellung der neuesten World Press Trends.

Den Daten zufolge lesen weltweit mehr als die Hälfte der Erwachsenen Zeitung: Mehr als 2,5 Milliarden Menschen lesen Print- und mehr als 600 Millionen lesen Digitalausgaben. Das sind mehr Leser und Nutzer, als es weltweit Internetnutzer gibt.

„Die Fakten sind eindeutig: Zeitungen sind allgegenwärtig und ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Unsere Branche ist mächtiger als viele vermuten“, erklärte Larry Kilman, Stellvertretender CEO von WAN-IFRA, der die Zahlen am Montag auf dem Weltkongress der Zeitungen und World Editors Forum, dem jährlichen Gipfeltreffen der Weltpresse, vorstellte.

„Gleichzeitig verändern sich die Zeitungen aber auch. Sie müssen sich verändern, wenn sie ihre traditionelle Rolle als Hüterin der Werte unserer Gesellschaft weiterhin ausfüllen und glaubwürdige Nachrichten und Informationen liefern wollen, die die Menschen für das Treffen verantwortungsbewusster Entscheidungen in der Gesellschaft benötigen. Das Problem liegt nicht bei den Lesern. Wir haben Leser. Die Herausforderung ist eher wirtschaftlicher Art. Wir müssen erfolgreiche Geschäftsmodelle für das Digitalzeitalter entwickeln.“

Die Printauflagen der Zeitungen steigen in Asien und im Nahen Osten weiter stark an und gleichen den Auflagenrückgang in Europa, Nordamerika und Lateinamerika aus. Weltweit stiegen die Auflagenzahlen den neuesten Daten der World Press Trends zufolge zwischen 2010 und 2011 um 1.1 Prozent.

Gleichzeitig sind die Werbeeinnahmen der Zeitungen gesunken, da die Verluste im Printbereich mit den Einnahmen aus Digitalwerbung nicht ausgeglichen werden konnten. Die Studie hat ergeben, dass dieser Rückgang mit der geringeren „Intensität“ beim Lesen von digitalen Nachrichten korreliert. Die Leser digitaler Nachrichten verbringen weniger Zeit und besuchen weniger Seiten auf den digitalen Plattformen als beim Lesen von Printprodukten. Diese geringe Intensität spiegelt sich bei den Zeitungen im Anteil der Einnahmen aus deren Digitalgeschäft wider.

In zahlreichen Märkten versuchen Zeitungen diesem Phänomen entgegenzuwirken und suchen nach Möglichkeiten, um die Nutzung ihrer Online-Angebote zu erhöhen. „In diesem Bereich können Verlage den Grundstein für zunehmende Einnahmen aus dem Digitalgeschäft legen: Das Finden von Wegen, um die Intensität der Nutzererfahrung zu erhöhen, ist eine Grundvoraussetzung für ein Ansteigen der Einnahmen“, so Kilman.

WAN-IFRAs Branchenbericht World Press Trends ist der umfangreichste dieser Art. Er enthält Informationen über Auflagenzahlen aus mehr als 150 Ländern sowie über Werbeeinnahmen aus mehr als 90 Ländern. Diese Zahlen machen mehr als 90 Prozent des gesamten Umsatzes der Branche weltweit aus.

WAN-IFRA, die den Branchenbericht World Press Trends seit 1989 jährlich herausgibt, hat am Montag mit der Einführung der World Press Trends-Datenbank anstelle des gewohnten statistischen Kompendiums eine neue Ära eingeläutet. Die Datenbank enthält sämtliche Daten, die auch im gedruckten Bericht enthalten waren, sowie darüber hinaus aktuelle Informationen, die die zunehmende Bedeutung des Digitalgeschäfts widerspiegeln. Zudem bietet sie die Möglichkeit, benutzerdefinierte Berichte zu erstellen und auszudrucken. Nähere Informationen hierzu sind unter http://www.wan-ifra.org/microsites/world-press-trends abrufbar.

www.wan-ifra.org
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