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Goldene Feder der Freiheit vergeben

Mittwoch 05. September 2012 - Die mexikanische Journalistin Anabel Hernández wurde in diesem Jahr vom Weltverband der Zeitungen und Nachrichtenmedien (WAN-IFRA) mit dem jährlich verliehenen Pressefreiheitspreis Goldene Feder der Freiheit ausgezeichnet.

Mit dieser Auszeichnung wird Hernández’ unermüdlicher Einsatz für die investigative Berichterstattung honoriert, durch den Korruption auf höchster Ebene der mexikanischen Gesellschaft aufgedeckt wurde, für den sie aber auch ihr Leben riskiert hat.

„Für mich ist diese Auszeichnung ein Licht auf meinem dunklen Weg, ein Licht im einsamen und ungleichen Kampf zwischen einer Journalistin und einem ganzen Korruptionsapparat“, erklärte Hernández, als sie bei der offiziellen Eröffnung des 64. Weltkongresses der Zeitungen und 19. World Editors Forum am Montag in der ukrainischen Hauptstadt Kiew den Pressefreiheitspreis entgegennahm.

„Dass ich als mexikanische Journalistin mit der Goldenen Feder der Freiheit ausgezeichnet werde zeigt mir, dass WAN-IFRA und seine Mitglieder nicht aufhören Anteil zu nehmen an der Ermordung von Journalisten und Unterdrückung der Pressefreiheit in Mexiko. Ihre laute Stimme wird Druck auf die internationale Gemeinschaft ausüben, um dieser Situation ein Ende zu setzen“, sagte sie vor einem Publikum von mehr als 1000 Zeitungsverlegern, Chefredakteuren und anderen Führungskräften der Zeitungsbranche.

Die Goldene Feder der Freiheit wird seit 1961 jährlich von WAN-IFRA verliehen, um eine Einzelperson, eine Gruppe oder eine Institution für ihren außergewöhnlichen Einsatz (in Schrift und Tat) zugunsten der Pressefreiheit zu würdigen.

Hernández, die als Journalistin für mehrere überregionale Tageszeitungen gearbeitet hat, hat sich nach der Entführung und Ermordung ihres Vaters in Mexiko City im Jahr 2000 den investigativen Journalismus zur Aufgabe gemacht. Ihr neuestes Buch, Los Señores del Narco (Die Herren des Drogenbusiness, 2010), handelt von den Verstrickungen zwischen dem organisierten Verbrechen und hochrangigen Behörden, von Regierungsvertretern bis hin zu Polizei, Militär und Wirtschaftsbossen. Seit der Veröffentlichung des Buches erhielt sie zahlreiche Morddrohungen sowohl von staatlichen als auch von nichtstaatlichen Akteuren.

„Mit dieser Auszeichnung erkennt WAN-IFRA die starke Haltung an, die Hernández unter großem persönlichem Risiko gegenüber den Drogenkartellen, dem organisierten Verbrechen und den korrupten Behörden unter Beweis gestellt hat“, erklärte Erik Bjerager, Präsident des World Editors Forum bei der Verleihung des Preises. „Durch ihre Arbeit hat sie die Entwicklung eines hochqualitativen und uneingeschränkten investigativen Journalismus im Land unterstützt. Mit Hernández’ Auszeichnung mit der Goldenen Feder der Freiheit bringen wir unsere Solidarität mit all denjenigen mexikanischen Journalisten zum Ausdruck, die trotz der permanenten Bedrohung und der schrecklichen Gewalt nicht aufgeben.“

WAN-IFRA hat die mexikanischen Behörden und insbesondere den designierten Präsidenten Enrique Peña Nieto erneut aufgerufen, die längst überfälligen Maßnahmen zu treffen, um der Gewalt gegenüber Journalisten ein Ende zu setzen.

Laut WAN-IFRA’s Aufzeichnungen wurden seit 2006 in Mexiko 44 Journalisten getötet, fünf davon in diesem Jahr und drei innerhalb von nur einer Woche im Bundesstaat Veracruz. Damit zählt Mexiko zu den für Journalisten gefährlichsten Ländern der Welt.

„Die Einhaltung internationaler Standards für die Meinungsfreiheit und die Pressefreiheit ist Aufgabe des Staates; das ist das Mindeste, was die Menschen in Mexiko verdienen“, erklärte Bjerager.

www.wan-ifra.org
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